Die Anzahl der Straftaten aus dem Bereich politisch motivierter Kriminalität hat 2021 ein neues Rekordhoch erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr wurden rund 23 Prozent mehr Straftaten registriert - insbesondere im Zusammenhang mit Corona-Protesten. Auch der Anstieg bei antisemitischen Straftaten ist besorgniserregenden. Der Rechtsextremismus bleibt laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser weiterhin die größte Gefahr für die Demokratie in Deutschland.
Das Bundesinnenministerium (BMI) registrierte im letzten Jahr rund 21.964 politisch rechts motivierte Delikte – etwa sieben Prozent weniger als im Rekordjahr 2020. Allerdings wurden 2021 rund 41 Prozent der erfassten Opfer von Gewalttaten von rechtsmotivierten Täter:innen verletzt. Die Anzahl der rechtsextremistischen Gewalttaten liegt bei 1.042 Fällen, wie die Statista-Grafik zeigt. Im Schnitt verzeichnet das BMI über die letzten zehn Jahre durchschnittlich etwa 1.102 gewalttätige Übergriffe jährlich.
Die meisten Delikte sind Körperverletzungen. Des Weiteren tauchen in geringerer Zahl Fälle von Brandstiftungen, Sprengstoffdelikte, Landfriedensbruch, Raub und Tötungs- bzw. versuchte Tötungsdelikte in den staatlichen Statistiken auf. Von den 11 erfassten Tötungsdelikten 2021 waren neun versucht und zwei vollendet - eines wurde dem Rechtsextremismus zugerechnet, das andere war keinem Phänomenbereich zuzuordnen.
Besonderes Augenmerk liegt im aktuellen Bericht auch auf den Straftaten im Kontext der “Covid-19-Pandemie". Insgesamt wurden 9.201 Straftaten diesbezüglich gemeldet - mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Beim Großteil der Delikte war die Motivation nicht zuzuordnen (77,6 Prozent), den zweitgrößten Anteil entfällt auf den rechten Phänomenbereich (14,4 Prozent).