Statistiken zu Apotheken und zum Apothekenmarkt in der Schweiz
In der Schweiz ist das Apothekenwesen kantonal geregelt und daher nicht einheitlich. In neun Kantonen dürfen Medikamente ausschließlich durch Apotheker:innen ausgegeben werden. In fünfzehn Kantonen ist es Ärzt:innen gestattet, Medikamente selbst zu verkaufen und eine Privatapotheke vorzuhalten (Selbstdispensation). In den übrigen zwei Kantonen gibt es eine Mischform beider Varianten.
- Kantone ohne Selbstdispensation: Aargau, Basel-Stadt, Freiburg, Genf, Jura, Neuenburg, Tessin, Waadt, Wallis
- Kantone mit Selbstdispensation: Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Basel-Landschaft, Glarus, Luzern, Nidwalden, Obwalden, St. Gallen, Schaffhausen, Solothurn, Schwyz, Thurgau, Uri, Zug, Zürich
- Kantone mit Mischform: Bern, Graubünden
Zahl der Beschäftigten steigt
Im Jahr 2020 hatten die Schweizer Apotheken insgesamt 22.700 Beschäftigte. Im Vergleich mit den Vorjahren hat die Zahl der Beschäftigten leicht zugenommen. Etwa ein Viertel des Personalbestands in Apotheken bilden die Apotheker:innen. Die größte Gruppe aller Beschäftigten waren im Jahr 2020 allerdings die Pharma-Assistent:innen. Über 10.000 Personen gingen in den Schweizer Apotheken diesem Beruf nach. Bis auf den Beruf des Apothekers bzw. der Apothekerin, der ein Studium erfordert, finden sich in Apotheken hauptsächlich Ausbildungsberufe. Die Zahl der Auszubildenden ist in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Im Jahr 2020 befanden sich 3.135 Personen in Ausbildung in den Apotheken der Schweiz.Übernehmen Online-Apotheken den OTC-Medikamentenmarkt?
Die Apothekenlandschaft in der Schweiz entwickelt sich in den letzten Jahren zunehmend weg von unabhängigen Apotheken und kleineren Ketten hin zu größeren Gruppierungen und Kettenapotheken. Die größte Kette ist die Galenica-Gruppe, zu der 302 Apotheken gehören. Dahinter folgen die BENU-Apotheken und Coop Vitality. Die umsatzstärkste Online-Apotheke in der Schweiz war im Jahr 2021 die Apotheke Zur Rose. Das Schweizer Unternehmen generierte 2021 einen Umsatz von 102 Millionen Schweizer Franken in seinem Onlineshop.Online-Apotheken haben vor allem im OTC-Bereich einen Vorteil gegenüber dem stationären Handel, weil sie Arzneimittel häufig günstiger anbieten können. OTC ist die Abkürzung für Over the Counter und meint Medikamente, die rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden können. Diese sind im Gegensatz zu rezeptpflichtigen Medikamenten nicht preisgebunden. In der Schweiz wird allerdings für den Onlinekauf von OTC-Medikamenten - genau wie für den Kauf rezeptpflichtiger Medikamente - ein Rezept benötigt. Damit soll verhindert werden, dass Arzneimittel ohne geeignete Fachberatung abgegeben werden. Momentan wird jedoch geprüft, ob der Versandhandel im Apothekenwesen vereinfacht und die Rezeptpflicht für OTC-Medikamente aufgehoben werden soll. Aktuell beträgt der Online-Umsatzanteil von OTC-Medikamenten in der Schweiz 29 Prozent. Einer Prognose zufolge soll der Online-Anteil bis 2025 auf 38 Prozent ansteigen.