Doch nicht jede neu gegründete Firma ist auch ein Start-up. Als solche gelten Unternehmen, die nicht älter als zehn Jahre sind sowie ein innovatives Geschäftsmodell verfolgen und/oder stark auf Wachstum ausgerichtet sind. Zu dieser speziellen Gruppe gibt es bislang keine vollständig repräsentativen Erhebungen, sondern nur Stichproben. Auch diese zeigen aber eine klare Tendenz auf. So sind infolge der Definition viele Start-ups in der Schweiz in hoch innovativen Branchen tätig, insbesondere in den Bereichen Software (14 Prozent), Life Sciences (12 Prozent) und Industrie / Hardware / Elektronik (11 Prozent). Mit 30 Prozent sind viele Start-ups in Zürich angesiedelt, andere Kantone folgen mit deutlichem Abstand. Im Durchschnitt beschäftigt ein Start-up in der Schweiz 13,5 Mitarbeiter, hinzu kommen noch 2,6 Gründer. Die Mitarbeiterstruktur ist dabei sehr international zusammengesetzt: Lediglich 41,9 Prozent sind Schweizer, die Mehrheit stammt mit 53,2 Prozent aus EU-Ländern.
Die Gründer von Start-ups sind in der Regel männlich (89,3 Prozent) und zwischen 25 und 44 Jahre alt (82 Prozent). Zudem sind Start-up-Unternehmer in der Schweiz ähnlich wie ihre Belegschaft international geprägt: 50 Prozent der Gründer sind Schweizer, die andere Hälfte stammt aus dem Ausland, insbesondere aus den EU-Ländern (36,7 Prozent). Zusammenarbeit ist ein wichtiger Faktor bei der Gründung: Mehr als drei Viertel der Gründer (76,9 Prozent) starteten ihr Unternehmen in einem Team.
Fast alle Start-ups (97 Prozent) finanzieren sich wenigstens zum Teil durch Ersparnisse ihrer Gründer; auch deren Familien und Freunde steuern meist etwas bei (57 Prozent). Mit zunehmender Größe gewinnen dann aber externe Finanzierungsformen wie Business Angels und Venture Capital (Risiko-/Wagniskapital) an Bedeutung. So steigt die Summe der vergebenen Venture Capital-Investitionen in der Schweiz seit Jahren an und erreichte 2018 ein Volumen von über 1,2 Milliarden Schweizer Franken. Das meiste Kapital entfiel dabei mit 497,1 Millionen Schweizer Franken auf den ICT-Sektor. Den Spitzenplatz unter den größten Investitionen nahm mit 100 Millionen Schweizer Franken das Fintech SEBA Crypto ein. Auf der Ebene der Kantone wurde in Zürich mit 515,2 Millionen Schweizer Franken am meisten Risikokapital in Start-ups investiert, gefolgt von Waadt (267,5 Millionen Schweizer Franken) und Zug (171,8 Millionen Schweizer Franken).