Etwa ein Viertel der Deutschen tauschen wichtige Passwörter häufiger als einmal im Jahr aus. Das geht aus einer gemeinsamen Befragung von Statista und YouGov zum Thema Datensicherheit im Netz hervor. Auf der anderen Seite des Spektrums setzen zahlreiche Umfrageteilnehmer:innen ihre Passwörter nie neu, wie unsere Grafik zeigt.
Rund 12 Prozent der Befragten geben an, ihre Passwörter überhaupt nicht zu ändern, weitere 27 Prozent führen eine entsprechende Änderung nur unregelmäßig durch. Ein regelmäßige Passworttausch sei heutzutage allerdings laut des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nicht mehr zeitgemäß. Nicht die Wechselhäufigkeit, sondern die Qualität der Passwörter sei wichtig, weswegen das BSI entsprechende Änderungsempfehlungen 2020 aus seinem IT-Grundschutz-Kompendium gestrichen hatte. Bei berechtigtem Verdacht auf Identitätsdiebstahl sei eine Passwortänderung natürlich weiterhin angebracht.
Laut aktuellem Bundeslagebild Cybercrime des Bundeskriminalamts (BKA) haben die Anzahl der der Cyberkriminalität zuzurechnenden Straftaten 2021 mit knapp 146.000 Fällen ein Rekordhoch erreicht. Der meistverbreitetste Eintrittsvektor für Kriminelle sei weiterhin das Phishing per Mail oder Webseite, wodurch verschiedenste Arten von Schadsoftware auf betroffenen Rechnern eingeschleust werden können. Durch derartiges Vorgehen können beispielsweise Datenbanken von Unternehmen gehackt, Nutzer:innenkonten kompromittiert und die darin enthaltenen Daten weiterverkauft oder im Netz veröffentlicht werden. Das Hasso-Plattner-Institut listete allein für 2021 rund 185 Millionen geleakte Konten auf.