Leere Mehlregale sind in deutschen Supermärkten und Discountern dieser Tage keine Seltenheit. Dabei drohen insbesondere beim Weizenmehl keine Versorgungslücken. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zeigt, ist der Selbstversorgungsgrad bei dem zur Mehlproduktion verwendeten Weichweizen mit 125 Prozent besonders hoch. Ein Wert von über 100% bedeutet, dass Deutschland den Eigenbedarf an Weichweizen mit seiner Inlandsproduktion decken kann. Bei Weizenmehl droht also kein Versorgungsengpass. Gleiches gilt für Gerste, der Grundlage für Malz, welches für die Bierbrauerei essenziell ist.
Bei Roggen, Triticale, Hafer und Körnermais liegt der Selbstversorgungsgrad unter 100 Prozent. Das bedeutet, dass Importe aus anderen Ländern notwendig sind, um die Regale im Lebensmitteleinzelhandel zu füllen. Wie hoch der Anteil Russlands und der Ukraine an den deutschen Importen dieser Getreidearten ist, wird zeitnah in einer weiteren Statista-Infografik gezeigt.
Wie diese Statista-Grafik zeigt, ist Deutschland auch bei anderen Grundnahrungsmitteln wie Kartoffeln, Käse, Schweinefleisch und Milch nicht auf Importe angewiesen. Anders sieht es hingegen insbesondere bei Gemüse und Obst aus. Hier liegt der Selbstversorgungsgrad deutlich unter 100 Prozent.
Der Krieg in der Ukraine gefährdet allerdings die Weizenversorgung vieler anderer Länder. Insbesondere Entwicklungsländer sind stark abhängig von den Importen aus Russland und der Ukraine. Das zeigt diese Statista-Grafik auf Basis von Daten der UN Comtrade Datenbank. So bezogen Länder wie Benin und Somalia ihren Weizen im Jahr 2020 noch vollständig aus der Ukraine und/oder Russland. Viele weitere afrikanische und asiatische Entwicklungsländer weisen ebenfalls eine hohe Abhängigkeit aus.