Am 03. Oktober 2020 jährt sich der Tag der deutschen Einheit zum 30. Mal. Trotz der Wiedervereinigung gibt es noch immer strukturelle Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, wie aus dem Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2020 hervorgeht.
Die Statista-Grafik zeigt, wie sich Bevölkerungszahl, Gehälter, Arbeitslosigkeit und Bruttoinlandsprodukt in den alten und neuen Ländern seit dem Jahr 1991 entwickelt haben: In Westdeutschland ist die Bevölkerungszahl seitdem gewachsen, von 61,9 auf rund 66,9 Millionen Menschen. Im Osten ist die Bevölkerungszahl dagegen im selben Zeitraum geschrumpft, von 14,6 auf 12,5 Millionen Einwohner.
Seit 1991 ist die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland gesunken. Die Arbeitslosenquote ist allerdings im Osten immer noch höher, wie Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen. Auch beim Bruttoinlandsprodukt liegt Westdeutschland weiterhin vorne: Das BIP je Einwohner betrug dort in 2019 43.449 Euro und lag damit deutlich über dem BIP pro Kopf in Ostdeutschland (30.027 Euro).
Noch immer verdienen Erwerbstätige im Westen mehr Gehalt als im Osten: Das durchschnittliche Bruttojahreseinkommen in den alten Ländern betrug zuletzt 37.844 Euro, in den neuen Ländern dagegen nur 31.347 Euro.
Die Daten zeigen, dass auch 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung noch keine echte Chancengleichheit zwischen Westdeutschland und Ostdeutschland besteht. Doch es gibt auch Vorteile im Osten: Aufgrund der besseren Kinderbetreuungsmöglichkeiten arbeiten Frauen in Ostdeutschland laut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung häufiger in Vollzeit und in Führungspositionen als im Westen.