Die Branche der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) ist in der deutschen Wirtschaft Spitzenreiter bei der Digitalisierung. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis des Digitalisierungsindex 2021, herausgegeben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Deutlich unterdurchschnittlich digitalisiert sind Handel, sonstiges Verarbeitendes Gewerbe, Verkehr und Logistik sowie sonstiges Produzierendes Gewerbe, wozu die Energie- und Wasserversorgung, die Abwasser- und Abfallentsorgung sowie das Baugewerbe zählen. Beim Handel erwarten die Experten durch die zunehmende Beliebtheit des E-Commerce in den kommenden Jahren einen Digitalisierungsschub. Die Entwicklungen der Branche Verkehr und Logistik sind laut Autoren der Studie insbesondere im Lichte der Corona-Pandemie zu betrachten, da sie anfangs durch Grenzschließungen und im Verlauf der Pandemie durch eine starke Nachfrage vor besonderen Herausforderungen gestanden hätten und immer noch stehen würden. Darunter habe offensichtlich auch die Entwicklung der Digitalisierung gelitten. Auch beim Spitzenreiter, der IKT-Branche, gibt es Aspekte, die nicht optimal laufen: So bemerken die Autoren eine größere Diskrepanz zwischen dem sehr hohen Wert bei der Innovationslandschaft und dem Wert bei den Forschungs- und Innovationsaktivitäten. Die IKT-Branche profitiere stark von einem innovativen Umfeld, könne oder wolle dies aber nicht gleichermaßen in unternehmensinterne Innovationsaktivität umsetzen. Hier gäbe es möglicherweise Entwicklungspotenzial.
Zur Erstellung des Digitalisierungsindex für einzelnen Branchen werden die Kategorien Prozesse, Produkte, Geschäftsmodelle, Qualifizierung und Forschungs- und Innovationsaktivitäten untersucht. Darüber hinaus werden zur Ermittlung des Fortschritts der Digitalisierung weitere, unternehmensexterne Faktoren untersucht, die nicht Gegenstand dieser Infografik sind. Aggregiert ergeben die Indikatoren einen Indexwert für die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland insgesamt. Dieser Wert wurde für das Jahr 2020 auf 100 Punkte normiert und liegt im Jahr 2021 bei 108 Punkten. Die Wirtschaft in Deutschland sei fast durchgängig digitaler als noch 2020. Die Treiber der Digitalisierung seien vor allem verbesserte Rahmenbedingungen, also unternehmensexterne Indikatoren. Sie steigen im Durchschnitt stärker als die unternehmensinternen Indikatoren.