Das deutsche Rentensystem gerät zunehmend in Schieflage. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Deutschen Rentenversicherung. Demnach wächst die Zahl der Rentner stärker als die der Beitragszahler: Die Zahl der Beitragszahler ist seit 1992 um 23,4 Prozent gestiegen. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der Altersrentner allerdings um 58,3 Prozent zu. Diese Entwicklung zeigt anschaulich, dass der demografische Wandel ist in Deutschland in vollem Gang ist. Wie stark die deutsche Bevölkerung altert, zeigt diese Statista-Grafik auf Basis der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamtes.
Rechnerisch stehen einem Altersrentner aktuell 2,1 Beitragszahler gegenüber. Anfang der 1960er Jahre war das Verhältnis noch solider: hier kamen auf einen Altersrentner sechs aktiv versicherte Erwerbspersonen. 1992 schließlich kommen nur noch 2,7 Beitragszahler auf einen Rentner. Im Zeitraum von 2005 bis 2023 ist das Verhältnis weitgehend konstant (1 zu 2,0 bis 1 zu 2,1). Da allerdings demnächst die so genannte Babyboom-Generation in Rente gehen wird, wird das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern in Zukunft weiter abnehmen.
Prognosen des IW Köln zufolge kommen im Jahr 2030 auf einen Rentner noch 1,5 Beitragszahler. Im Jahr 2050 könnten es sogar nur noch 1,3 Beitragszahler sein. Als Babyboomber werden die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965 bezeichnet. Gleichzeitig schrumpft mit ihrem Ruhestand die Größe der Erwerbsbevölkerung und damit auch die Zahl der potenziellen Beitragszahler.
Die neue Bundesarbeitsministerin Bas hatte kürzlich vorgeschlagen, dass künftig auch Beamte in die Rentenkasse einzahlen sollen. Eine neue Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt allerdings, dass dieser Vorschlag zum einen für Beamte hohe Kosten in Höhe von 20 Milliarden Euro verursachen würde. Zum anderen flössen zwar kurzfristig mehr Beiträge in das System. Langfristig würden aber auch die Ausgaben steigen – denn auch die künftigen Beamtenrenten müssten ja aus dem Umlagesystem gezahlt werden.