Der Zustand von Nord- und Ostsee 2023

Statista Overview-Report zur nachhaltigen Nutzung der Nordsee und Ostsee

Der Zustand von Nord- und Ostsee 2023

Die Meere der Welt befinden sich in einer Krise. Ihre schiere Größe hat die Menschen lange übersehen lassen, in welchem gewaltigen Ausmaß die Ozeane sich in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Auch die beiden kleinen europäischen Randmeere Nordsee und Ostsee durchlaufen seit Beginn der Industrialisierung einen massiven Wandel und befinden sich heute in einem kritischen Zustand.
Die Weltgemeinschaft hat inzwischen erkannt, dass es einen gesunden Planeten nur mit gesunden Meeren geben kann. Sie hat mit dem UN-Nachhaltigkeitsziel 14 (SDG 14) den Weg in die Zukunft gezeigt. An dieser Marke müssen sich auch die wohlhabenden Anrainer von Nordsee und Ostsee messen lassen.

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Der in Kooperation mit der Deutschen Meeresstiftung entstandene Report zeigt, dass eine erfolgreiche Verwirklichung des SDG 14 in Nordeuropa noch lange nicht erreicht ist. Ein englischsprachiger Report greif diese Thematik in einem globalen Kontext auf.


Bereits 2020 endete die Frist für das Unterziel 14.2. Bis zu diesem Jahr hatten Staaten weltweit Zeit, um Management und Schutz der Ökosysteme in Meeren und an Küsten nachhaltig zu gestalten. Ein wichtiger Schlüssel zum Schutz mariner Ökosysteme sind Meeresschutzgebiete (MPAs). Tatsächlich konnte die Fläche der MPAs in Nordsee und Ostsee ausgebaut werden. Auf dem Papier übernehmen die Anrainerstaaten damit zwar Verantwortung für den Zustand ihrer Meeresgebiete. Allerdings sind die europäischen Schutzgebiete in der Realität nur schwach ausgestaltet und erlauben nicht nur den Fischfang, sondern auch den Einsatz von umstrittenen Fangpraktiken.

Auch die Frist für das SDG 14.4, das auf einen nachhaltigen Fischfang abzielt, ist bereits zum Jahr 2020 ausgelaufen. Die Bilanz der Fischerei in Nordsee und Ostsee zeigt deutlich, dass in beiden Meeren eine Realisierung dieses Unterziels noch lange nicht erreicht ist. Noch immer werden zu viele Fische aus dem Meer geholt, landet zu viel Beifang als Rückwurf im Wasser und wird zu oft mit Grundschleppnetzen gefischt.


Nicht mehr viel Zeit bleibt bis zum Jahr 2025, um die Meeresverschmutzung in den Griff zu bekommen und damit auch das SDG 14.1 zu erfüllen. Hier konnten die Anrainerstaaten von Nordsee und Ostsee bereits Fortschritte erzielen. Es hat sich deutlich gezeigt, dass politische Maßnahmen greifen und durch Gesetze und Verbote die Verschmutzung der Meere bekämpfbar ist. Allerdings geraten immer noch zu viele schädliche und potentiell schädliche Stoffe in Nord- und Ostsee. Und das Problem der Altlasten ist groß: Was in der Vergangenheit in das Meerwasser geleitet wurde, belastet die Umwelt auf lange Zeit. Das ist nicht nur, aber insbesondere beim Thema Plastik der Fall. Es braucht innovative Lösungen für die gigantischen Mengen an Plastik und Mikroplastik in unseren Meeren.

Der Klimawandel hat die Meere weltweit bereits stark verändert. Diese Veränderungen werden sich in der Zukunft weiter fortsetzen und lassen sich durch eine Reduktion der Treibhausgase nur noch abmildern. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass die Anrainer von Nordsee und Ostsee die Umsetzung des SDG 14 mit höchster Priorität verfolgen. Denn je stabiler und resilienter die marinen Ökosystemen sind, desto besser werden sie die Belastungen der Klimakrise bewältigen.

Inhaltsverzeichnis

Der Report zum Zustand der Nord- und Ostsee zeigt mit Hilfe verschiedener Daten und Informationen, wie es um die beiden europäischen Meere steht. Folgende Schwerpunkte stehen dabei im Mittelpunkt:

  • Klimakrise: Wie wirkt sich der Klimawandel auf Nordsee und Ostsee aus?

  • Meeresverschmutzung: Wie belastet sind Nord- und Ostsee mit Nährstoffen, Plastik und weiteren Schadstoffen?

  • Fischerei: Wie nachhaltig werden die beiden Meere befischt?

  • Nachhaltige Nutzung: Wie können Nordsee und Ostsee nachhaltiger genutzt werden?

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