Die deutsche Industrieproduktion befindet sich seit Jahren in einem rückläufigen Trend. Der entsprechende Indikator fällt seit dem Jahr 2018 ab. Zuvor konnte die Industrie seit dem Ende der letzten Wirtschaftskrise beinahe kontinuierlich wachsen. Nach dem Einbruch im ersten Pandemiejahr erholte sich die Industrie zwar recht schnell, der insgesamt rückläufige Trend konnte allerdings nicht gestoppt werden.
Zuletzt ist die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im März 2023 gegenüber Februar 2023 saison- und kalenderbereinigt um 3,4 % gesunken. Einen besonders großen Anteil am Rückgang der Produktion hatte demzufolge die Automobilindustrie. Nach einem Anstieg im Vormonat um 6,9 % ging die Produktion im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 6,5 % zum Vormonat zurück. Auch die Rückgänge im Maschinenbau (-3,4 %) und im Baugewerbe (-4,6 %) wirkten sich negativ auf das Gesamtergebnis aus.
Wie diese Statista-Grafik zeigt, ist die Industrie für die deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung. Sie trägt zu etwas mehr als einem Viertel zum hiesigen Bruttoinlandsprodukt bei. Damit gehört die Bundesrepublik zu den Ländern, deren Industriesektor einen vergleichsweise großen Anteil an der Wirtschaftsleistung hat.
Der Ökonom Hans-Werner Sinn wies jüngst darauf hin, dass sich in Deutschland eine Rezession der Industrie verfestigt habe. Ein wichtiger Grund für diesen Negativtrend sei eine Schwäche des Herzstücks der deutschen Industrie, der Automobilproduktion. Sie sei durch den Dieselskandal und politische Entscheidungen des Europaparlaments zum Ende des Verbrennermotors starken Belastungen ausgesetzt. Zudem schwächele der Absatz der deutschen Autobauer im wichtigen Markt China.