60 Prozent der Westdeutschen haben in ihrer Kindheit an einem Laternenumzug am Martinstag teilgenommen. Das geht aus einer gemeinsamen Umfrage von Statista und YouGov hervor. Auch andere Traditionen rund um den Gedenktag scheinen eher im Westen Deutschlands zur Kindheit zu gehören, wie unsere Grafik zeigt.
So gaben knapp 44 Prozent aller ostdeutschen Umfrageteilnehmer:innen an, in ihrer Kindheit am Martinstags nichts besonders unternommen zu haben. Demgegenüber stehen knapp ein Viertel der Westdeutschen, die das kirchliche Gedenkfest als Kind ohne besondere Unternehmungen verbracht haben. Besonders das Martinssingen scheint eine West-Tradition zu sein: Lediglich 11 Prozent der Befragten aus Ostdeutschland gaben an, als Kind an entsprechenden Aktionen teilgenommen zu haben.
Der Martinstag hat seine Wurzeln in zwei unterschiedlichen Anlässen, dem Beginn der Fastenzeit im christlichen Mittelalter und dem Ende des bäuerlichen Wirtschaftsjahres. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Tag, der traditionell mit dem Verzehr einer Martinsgans, dem Sankt-Martins-Zug oder dem Martinssingen begangen wird, auf die historische Gestalt des Bischofs Martin von Tours gemünzt.