Rund 578 politisch oder religiös motivierte Delikte gegen die sexuelle Orientierung hat das Bundeinnenministerium 2020 registriert. Damit ist die Anzahl der Hassverbrechen gegen Menschen der LGBTQI*-Community auf einem gleichbleibend hohen Niveau. Bei nur etwa 37 Prozent der Fälle waren die Beweggründe eindeutig zuordenbar. Der Großteil dieser entfällt auf den Phänomenbereich “Rechte Kriminalität” (175 Straftaten), linksmotivierte Straftaten zählt das BMI zwölf, ausländische und religiöse Ideologien kommen gemeinsam auf 27 gezählte Delikte.
In 114 Fällen kam es im vergangenen Jahr auch zu Gewalt. Auch hier waren rund 83 Delikte nicht zuzuordnen, etwa 24 Menschen wurden von Rechtsextremisten angegriffen - die restlichen sieben Attacken kamen aus dem Bereich ausländischer sowie religiöser Ideologien. Die Dunkelziffer der Straf- und Gewalttaten ist auch hier größer als es die polizeilich erfassten Delikte vermuten lassen. Viele Menschen, die mit Homo- und oder Transphobie konfrontiert wurden bringen die Straftaten, aus Angst vor Konsequenzen, nicht zur Anzeige.