Wo liegen die Gründe für den boomenden Medizintourismus?
Entgegen gängiger Assoziationen des Medizintourismus mit Kosteneinsparungen, geben Patienten bei einer Umfrage aus dem Jahr 2019 an, dass die Qualität des Krankenhauses, sowie Empfehlungen und Rezensionen bei der Wahl des Behandlungslandes die wichtigste Rolle spielen. Während die Auswahl eines Arztes und einer Klinik auf globaler Ebene eine deutlich größere Auswahlmöglichkeit für Patienten darstellt, bedeutet das Reisen in eine andere Stadt oder womöglich auch in ein anderes Land, eine erschwerte Nachsorge. So geben über ein Viertel der Medizintouristen an, weder eine postalische noch eine telefonische Kontaktaufnahme nach der Rückkehr in ihr Heimatland erhalten zu haben.
Kostenersparnisse bei Behandlungen in anderen Ländern
Obgleich der preisliche Vorteil bei der Wahl eines Ortes und Krankenhauses für einen medizinischen Eingriff meist nicht an erster Stelle steht, lassen sich in den verschiedenen Ländern erhebliche Preisunterschiede feststellen. Während ein Patient in den Vereinigten Staaten etwa 11.000 US-Dollar für ein Facelift zahlt, sind es in Singapur nur rund 440 US-Dollar- eine Ersparnis von über 10.500 Dollar! Zahnärztliche Behandlungen sind auf den Philippinen und in Malaysia besonders günstig. Doch auch überlebenswichtige Operationen weisen deutliche Preisunterschiede auf, welche beispielsweise bei fehlender Krankenversicherung von Bedeutung sein können. So kostet eine Herz-Bypass-Operation in Polen deutlich weniger als in den USA.