Trotz eines Gesamtverlusts von 190 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 kann die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway.com ihr Geschäft in Deutschland weiter ausbauen. Mit einer Gewinnsteigerung von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der deutsche Markt derzeit der wichtigste. Das belegen auch Daten aus der Statista Global Consumer Survey, wie unsere Grafik zeigt.
Laut Statista-Erhebung nutzten 79 Prozent der Befragten Lieferando für ihre Online-Essensbestellungen. Auf dem zweiten Platz liegt weit abgeschlagen die Pizzakette Domino's mit 23 Prozent. Italienische Küche liegt bei den Deutschen ohnehin hoch im Kurs: Auf den ersten neun Rängen findet sich nur eine Burgerkette, der Rest ist von Pizza, Pasta und Co. bestimmt.
Noch dieses Jahr soll Lieferando wieder schlagkräftige Konkurrenz auf dem deutschen Markt bekommen. 2018 hatte der DAX-Konzern Delivery Hero seine Angebote Lieferheld, Pizza.de und Foodora an Just Eat Takeaway.com verkauft, im Herbst 2021 will der Online-Lieferdienst mit der Marke Foodpanda wieder zurück auf den heimischen Markt. Zwar schreibt auch Delivery Hero rote Zahlen, passte jedoch zur Veröffentlichung seiner Quartalsergebnisse die Umsatzprognose auf 6,7 Milliarden Euro für 2021 an.
Trotz des Liefer-Booms während der Corona-Pandemie steht Lieferando in der Kritik: Zwischen 13 und 30 Prozent des Bestellwerts behält der Lieferdienst ein, Gründungen von Gewerkschaften wurden zuletzt in Köln und Münster verhindert und seine Marktdominanz macht es für Gastronom:innen schwierig, auf Alternativen auszuweichen.