12.07.2019 VW und Ford kooperieren - gemeinsamer weltweiter Umsatz bei 193,3 Milliarden Euro

Hamburg, 12.07.2019 – Der Ausbau der Allianz zwischen Ford und VW ist perfekt. Zu diesem Anlass laden Dr. Herbert Diess (CEO Volkswagen Konzern) sowie Jim Hackett (CEO Ford Motor Company) noch heute zu einer Pressekonferenz in New York ein. Medienberichten zufolge werden die beiden traditionsreichen Autohersteller in Zukunft an den Zukunftsthemen Elektromobilität sowie selbstfahrende Autos zusammenarbeiten. Damit kommen zwei Schwergewichte der Automobilbranche zusammen: Insgesamt beläuft sich ihr weltweiter Umsatz auf 193,3 Milliarden Euro.

 

Für Ford wird der Jahresumsatz des laufenden Jahres auf 92,7 Milliarden geschätzt, VW wird voraussichtlich rund 100,6 Milliarden erwirtschaften. Aktuelle Prognosen des Statistik-Portals Statista zeigen jedoch auf, dass sich der Umsatz beider Traditionsunternehmen bis 2023 verringern wird: Für Ford werden Umsatzeinbußen in Höhe von 5,9 Milliarden Euro erwartet, auch bei Volkswagen wird der Umsatz um rund 2,7 Milliarden Euro nachlassen.

 

VW erhofft sich durch die Kooperation Erfolg im SUV-Sektor

Schon im Januar wurde eine gemeinsame Fertigung von Pick-Ups vereinbart: Dadurch erhofft sich VW endlich Erfolg in diesem Marktsegment. Einen besseren Kooperationspartner hätte sich VW nicht aussuchen können, ist doch Ford im Segment der Pickup-Trucks in den USA Marktführer. Für 2019 wird der Marktanteil auf 32,6 Prozent bei 947.160 abgesetzten Fahrzeugen prognostiziert, womit sie Chevrolet (20,6 Prozent und 597.510 abgesetzte Fahrzeuge) und Ram (19,1 Prozent und 553.890 Tausend Fahrzeuge) deutlich auf die Plätze verweisen.

Die Prognosen zeigen überdies auf, dass Ford seinen Marktanteil bis 2023 sogar um weitere 0,2 Prozentpunkte ausbauen und 1,1 Millionen Pickup-Trucks absetzen wird, während Ram (+0,3 Prozent und 640.570 Fahrzeuge) und Chevrolet (-1,7 Prozent und 622.120 Fahrzeuge) die hinteren Plätze tauschen werden.

 

Ford will in der EU Strafgelder vermeiden

Ford hingegen hat erkannt, dass es in Sachen Elektromobilität deutlich zurückliegt. Ohne den dringend benötigten Verkauf von Elektroautos würde es für den US-Konzern schwer werden, den von der EU geforderten durchschnittlichen Verbrauch der verkauften Fahrzeuge zu senken – die Folge wären hohe Bußgelder ab 2021. Hier erhofft man sich durch den Zugang zu Volkswagens Modularen-Elektro-Baukasten (MEB) einen Wettbewerbsvorteil.

Während beim Verkauf von Elektroautos in den USA Tesla mit einer verkauften Stückzahl in Höhe von 191.627 deutlich Marktführer ist, gelang es dem deutschen Kooperationspartner VW 2018 mehr als doppelt so viele Elektroautos zu verkaufen als der US-Automobilhersteller Ford (1.354 gegenüber 560 verkauften Autos). Zwar befindet sich Volkswagen im Ranking der 20 weltweit größten Hersteller von Elektroautos 2019 im Mittelfeld (Platz 10 mit 51.774 ausgelieferte Elektrofahrzeuge), Ford taucht in dieser Auflistung jedoch nicht auf.