Heute wird im Fall Uli Hoeneß das Urteil gesprochen. Grund genug einmal einen zahlenunterfütterten Blick auf das Thema Steuerprüfung und Steuerhinterziehung in Deutschland zu werfen.
Zwischen 2003 und 2012 wurden von deutschen Steuerfahndern über 350.000 Fälle abgeschlossen. Allein im Jahr 2012 waren es 31.655 Fälle. Die Ermittler führen hauptsächlich Fahndungsprüfungen durch, waren aber in den vergangenen Jahren in hohem Maße auch mit der Erledigung von Amts- und Rechtshilfeersuchen befasst. In Folge ihrer Arbeit flossen dem Fiskus 18 Milliarden Euro an zusätzlichen Steuergeldern zu.
Oft melden sich Steuerhinterzieher aber auch aus eigenem Antrieb bei den Behörden. Besonders der Kauf von sogenannten Steuer-CDs oder die Identifizierung prominenter Steuer-Betrüger scheinen sich auf die Zahl der Selbstanzeigen auszuwirken. Eine Statista-Anfrage bei den Finanzbehörden der Bundesländer ergab, dass sich die Zahl der Selbstanzeigen 2013 um über 200 Prozent erhöht hat. Die meisten Anzeigen gingen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern ein.
Dass Steuerdelikte keine Bagatelle sind, zeigt der Blick auf die Statistik der Bundesministeriums der Finanzen. Allein 2012 führte die Arbeit der Steuerfahnder zur Einleitung von 15.984 Strafverfahren und zur Verhängung von insgesamt 1.937 Jahren Freiheitsstrafe. Die Arbeit der Gerichte führte im selben Jahr außerdem zu Einnahmen aus Geldbußen, Geldstrafen und Geldbeträge (§ 153a StPO) in Höhe von 121,1 Millionen Euro.