Rangliste der Länder mit der höchsten Staatsverschuldung 2023
Der Sudan hat den Libanon ² als Land mit der höchsten Staatsverschuldung der Welt im Jahr 2023 abgelöst. Der im Bürgerkrieg befindliche nordafrikanische Staat Sudan weist im Jahr 2023 mit geschätzt rund 252,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) die höchste Staatsschuldenquote der Welt auf. Japan folgt mit einer Schuldenquote von rund 249,7 Prozent auf dem zweiten Platz, vor dem Libanon auf dem dritten Platz, der mit einigem Abstand eine Staatsverschuldung von rund 195,2 Prozent aufweist. Griechenland bleibt das am höchsten verschuldete Land Europas
Venezuelas Schuldenquote hat sich seit 2020 mehr als halbiert und beträgt noch rund 146,3 Prozent im Jahr 2023. Das südamerikanische Land befindet sich seit 2015 in einer schweren Staats- und Wirtschaftskrise, ist isoliert, mit Sanktionen belegt und aufgrund dessen seit Jahren im Ranking der Länder mit der höchsten Staatsverschuldung der Welt vertreten. Allerdings finden sich auch fünf Mitgliedsländer der Europäischen Union in diesem Ranking wieder.
Eurokrise – Staatsschuldenkrise
Vor Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007 betrug die durchschnittliche Staatsverschuldung in der Eurozone rund 65 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Finanzkrise entwickelte sich im europäischen Raum zur Eurokrise und folgend zur Staatsschuldenkrise. Bis zum Höhepunkt im Jahr 2014 stieg die durchschnittliche Staatsschuldenquote der Euroländer auf rund 92 Prozent des BIP an. Insbesondere in den Staaten Spanien, Zypern, Portugal und Frankreich erhöhten sich im Verlauf der Eurokrise die Schuldenquoten teils drastisch. Auch in Griechenland, Belgien und Italien stiegen die Schuldenquoten stark an, diese Länder waren jedoch auch vor Beginn der Finanzkrise bereits hoch verschuldet.
Wie kommt es zur Staatsverschuldung?
Die Staatsverschuldung wird in absoluter Höhe der Landeswährung ausgedrückt. Die Schuldenquote/Staatsschuldenquote bezeichnet das Verhältnis der Staatsverschuldung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Übersteigen die Staatsausgaben die Staatseinnahmen, wird dies als Haushaltsdefizit bezeichnet (Gegenteil: Haushaltsüberschuss).
Der Staat kann die höheren Ausgaben durch Fremdkapital finanzieren. Dieses Fremdkapital versucht sich der Staat über die Ausgabe von Staatsanleihen am Kapitalmarkt zu leihen, der Staat verschuldet sich. Staatsanleihen sind verzinste Wertpapiere. Die Höhe der Verzinsung wird maßgeblich durch die Bonität (Kreditwürdigkeit) des Staates bestimmt. Die Kreditwürdigkeit wird von Ratingagenturen eingeschätzt, die den Staaten Bonitätsnoten verleihen. Je zuverlässiger der jeweilige Staat von den Ratingagenturen eingeschätzt wird, desto höher ist sein Bonitätsranking und folglich desto geringer die Verzinsung seiner Wertpapiere (Je sicherer die Anlage, desto geringer die Verzinsung).