Deutsche Gründer sind verhältnismäßig oft Gründer wider Willen
Gründungen sind in Deutschland überdurchschnittlich oft auf einen Mangel an Alternativen zurückzuführen. Das zeigen Daten des aktuellen GEM-Länderberichts für 2014. Demnach kommt auf einen Gründer, der mangels Erwerbsalternativen zum Entrepreneur wird, mit 3,27 Gründern, die aufgrund einer Marktchance gründen, zwar immer noch eine Überzahl an sogenannten Opportunity-Gründern, das Verhältnis ist jedoch deutlich geringer als in anderen Staaten. In Frankreich kommen 5,1 Opportunity-Gründer auf einen „Necessity-Gründer“. In Schweden, Dänemark und Norwegen sind es zum Teil deutlich über zehn. In den USA sind es sogar über sechzig.
Dies spiegelt eine ganz andere Einstellung zum Thema Selbstständigkeit und Unternehmertum wieder. In vielen dieser Länder gilt der Start eines eigenen Unternehmens als normal, wohingegen in Deutschland eine Mentalität zum Angestellten-Dasein herrscht und häufig nur aus der Not heraus gegründet wird. Gerade junge Menschen in Deutschland wollen nicht gründen. Viele sehen sich aber auch nicht ausreichend für diesen Schritt vorbereitet: Laut Europäischer Kommission halten sich in Deutschland nur rund ein Drittel der Personen zwischen 15 und 64 Jahren durch ihre Ausbildung für befähigt, ein eigenes Unternehmen zu führen.