De-Growth

Kann weniger Wachstum den Planeten retten?

Kann eine gezielte Verringerung von Produktion und Konsum entscheidend dazu beitragen, ökologische Grenzen unseres Heimatplaneten einzuhalten und soziale Gerechtigkeit zu fördern? Diese Fragen werden häufig unter dem Schlagwort De-Growth diskutiert. De-Growth ist dabei kein bloßer Rückgang des BIP („Rezession“), sondern wird als bewusster, politisch gesteuerter Transformationsprozess verstanden. Eine 2023 erschienene Studie von J. D. Moyer untersucht diesen Ansatz mit einer systematischen und modellbasierten Analyse.

In seinem Szenario „Global Negative Growth Big Push“ zeigt Moyer, dass ein gezieltes wirtschaftliches Schrumpfen - etwa durch verkürzte Arbeitszeiten, eingeschränkten Konsum und einer Senkung von Produktivitätsraten - in wohlhabenden Ländern die langfristige globale Entwicklung nicht dramatisch beeinträchtigt. Zugleich fällt hierbei aber auch die Reduktion der CO₂-Emissionen mit rund 11 Prozent bis 2100 relativ gering aus.

Werden diese Maßnahmen hingegen weltweit ergriffen, können deutlich mehr Emissionen eingespart werden (-45,1 Prozent bis 2100) - zugleich wächst jedoch die Weltbevölkerung deutlich, Armut würde stark zunehmen und Lebenserwartung und Bildung würden sinken. Wirtschaftswachstum ist somit bislang zentral für Armutsbekämpfung, Bildung, Gesundheit und Lebenserwartung – vor allem in Entwicklungsländern. Moyer plädiert daher nicht für De-Growth um jeden Preis, sondern für ein strategisches, sozial abgefedertes Schrumpfen – vor allem dort, wo Wohlstand bereits vorhanden ist.

J.D. Moyer (Jonathan D. Moyer) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und Zukunftsforscher. Er ist vor allem bekannt für seine Arbeit am International Futures (IFs)-Modell, einem umfangreichen, globalen Simulationsmodell zur Analyse langfristiger Entwicklungs-, Umwelt- und Politikpfade.

Beschreibung

Die Grafik zeigt modellierte globale Auswirkungen von De-Growth-Maßnahmen.

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