Videostreaming

Europäisches Videostreaming chancenlos gegen US-Dominanz

Der Medienkonzern Disney hat, wenn man alle angebotenen Streaming-Dienste wie Hulu und ESPN+ berücksichtigt, mit Abschluss des dritten Quartals 2022 mehr Abonnent:innen als Netflix. Während letzterer Dienst von 223 Millionen Menschen weltweit abonniert wird, nutzen etwa 236 Millionen Kund:innen eines oder mehrere Angebote der Walt Disney Company. Betrachtet man das Kerngeschäft mit Disney+, hat der Marktführer Netflix allerdings noch einen deutlichen Vorsprung. Europäische Anbieter wie das in London beheimatete, zum US-Konzern Comcast gehörende Sky oder das deutsche Portal RTL+ können in Sachen zahlende Abonnent:innen kaum mithalten, wie unsere Grafik zeigt.

So waren laut Unternehmensangaben zum 30. September 2022 4,8 Millionen zahlende Kunden bei RTL+ registriert, das von März 2016 bis November 2021 unter dem Namen TVNOW firmierte. Genau wie die Konkurrenz aus den USA bietet auch RTL+ Eigenproduktionen, an. Dazu gehören unter anderem Prince Charming und Princess Charming, Faking Hitler oder Sisi.

Sky, das in Deutschland als eigenständige GmbH operiert und sein Angebot zusätzlich in Italien, Österreich, Irland, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz bereitstellt, weist 23 Millionen zahlende Abonnent:innen auf. Eins zu eins lassen sich diese Werte jedoch nicht vergleichen, da die Mutterfirma keine nach Segment aufgeschlüsselten Zahlen zu einzelnen Diensten wie Sky Go, Sky Home oder dem als Netflix-Konkurrenz gedachte Streaming-Portal Wow veröffentlicht. Ähnlich kritisch ist Amazon Prime Video zu betrachten. Zwar gab Amazon-Gründer Jeff Bezos Ende 2021 zu Protokoll, das mehr als 200 Millionen Prime-Kund:innen Filme und Serien gestreamt hätten, konkrete Belege oder eine tiefergehende Aufschlüssung gibt es allerdings nicht.

Laut Schätzungen des deutschen Verbands privater Medien Vaunet wird der Umsatz mit Streaming-Diensten 2022 in Deutschland erstmals die Einkünfte durch Pay-TV und Pay-TV-on-Demand übersteigen. Ersteres Segment soll im laufenden Jahr laut aktuellen Erhebungen für rund 2,4 Milliarden Euro Umsatz, letzteres für etwa 2,3 Milliarden Euro verantwortlich sein. Auf der globalen Bühne spielt Deutschland diesbezüglich allerdings nur eine kleine Rolle. Analysen und Modellierungen unseres Digital Market Outlook zufolge sollen 2022 weltweit rund 73 Milliarden Euro Umsatz mit Streaming-Angeboten wie Netflix, Bilibili oder Disney+ generiert werden.

Beschreibung

Diese Grafik zeigt die zahlenden Abonnent:innen weltweit ausgewählter Streaming-Services zum dritten Quartal 2022.

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