Wird die Obergrenze für Asylverfahren 2017 erreicht?

Im Jahr 2016 wurden in Österreich insgesamt 42.073 Asylanträge gestellt. Das geht aus der im Januar veröffentlichten Asylstatistik des BMI Österreich hervor. Im Vergleich zum Rekordjahr 2015 mit 88.340 Anträgen ist die Zahl also um über die Hälfte zurückgegangen (52,4 Prozent). Die Anerkennungsquote lag im vergangenen Jahr bei 47,7 Prozent. Sie bezeichnet den Anteil der Asylgewährungen an allen Asylentscheiden im jeweiligen Jahr.

Die meisten Asylanträge wurden von Personen aus Afghanistan (11.742), Syrien (8.845) und dem Irak (2.837) gestellt. Die Zahl von Asylanträgen deckt sich allerdings nicht mit der Anerkennungsquote: Während etwa von Menschen aus Afghanistan die meisten Anträge gestellt wurden, beträgt die Anerkennungsquote nur 24,5 Prozent und liegt damit unter dem österreichischen Durchschnitt von 47,7 Prozent. Die höchste Anerkennungsquote hatten im Jahr 2016 Anträge aus Syrien (89,2 Prozent).

Im Jahr 2016 wurde die Obergrenze von 37.500 Asylanträgen, die tatsächlich zum Asylverfahren zugelassen werden, nicht erreicht: Zum Stichtag 31. Dezember 2016 waren 36.030 Asylverfahren bewilligt - unabhängig vom Datum der Antragstellung (27.254 aus 2016, 8.776 aus 2015). Eine Zulassung bedeutet, dass eine inhaltliche Prüfung in Österreich stattfindet und das Land damit das Asylverfahren führt.

Für das aktuelle Jahr 2017 sieht die Situation allerdings anders aus: Österreich hat festgelegt, dass nur noch 35.000 Asylverfahren erlaubt werden. Falls die im vergangenen Jahr rund 14.800 gestellten, aber noch nicht zugelassenen Anträge im Jahr 2017 bewilligt werden, können nur noch rund 20.200 Asylanträge vor Erreichen der Obergrenze zugelassen werden.