Wirtschaft
Mehr als 70.000 Verbraucherinsolvenzen im Jahr 2024
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist im Jahr 2024 erneut gestiegen. Laut Daten des Statistischen Bundesamts wurden insgesamt 71.207 Verbraucherinsolvenzen und 21.812 Unternehmensinsolvenzen registriert. Damit liegt die Gesamtzahl deutlich über dem Vorjahr und setzt einen Trend fort, der bereits in den Vorjahren zu beobachten war.
Während sich die Unternehmensinsolvenzen seit 2021 kontinuierlich erhöhen – von 13.993 auf über 21.000 –, schwankt die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stärker. Ein Ausreißer war das Jahr 2021, in dem mit 79.620 Fällen ein Höchststand erreicht wurde. Dieser Anstieg lässt sich unter anderem auf die Reform des Insolvenzrechts zurückführen, die den Zugang zur Restschuldbefreiung erleichtert hat.
Die Gründe für den aktuellen Anstieg sind vielfältig. Auf Seiten der Verbraucher:innen spielen gestiegene Lebenshaltungskosten, hohe Energiepreise und die Nachwirkungen der Inflation eine Rolle. Viele Haushalte geraten durch Kreditverpflichtungen und sinkende Rücklagen in finanzielle Schieflage. Bei Unternehmen sind es vor allem die Folgen der konjunkturellen Abkühlung, gestiegene Finanzierungskosten und strukturelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Digitalisierung, die zur Zahlungsunfähigkeit führen.
Insolvenz bedeutet, dass ein Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber einem Gläubiger nicht mehr nachkommen kann. Der Zweck eines Insolvenzverfahrens liegt insofern darin, einen gerechten Ausgleich zwischen überschuldeten und zahlungsunfähigen Schuldnern und ihren Gläubigern zu schaffen. Auf Grundlage der sogenannten Insolvenzordnung versuchen Gerichte diese Auseinandersetzung zu regeln.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die Anzahl der Insolvenzen von Verbrauchern und Unternehmen in Deutschland.
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