Teuerungsrate
Wo die Inflation im Euroraum am höchsten ist
Die jährliche Inflation im Euroraum im November 2021 wird auf 4,9% geschätzt. Dies geht aus einer von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlichten Schnellschätzung hervor. Wie die Statista-Grafik zeigt, sind die Inflationsraten derzeit im Baltikum am höchsten. Deutschland liegt mit einer Inflationsrate von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf dem sechsten Rang der 19 Euroländer. Großer Preistreiber sind die Energiepreise mit einem Plus von 27,4 Prozent. Die jährliche Inflation ist die Preisveränderung von Konsumgütern und Dienstleistungen zwischen dem laufenden Monat und dem entsprechenden Vorjahresmonat. Zum Euroraum gehören Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Finnland.
Ob sich die Inflation insgesamt im kommenden Jahr wieder abschwächen wird, ist unter Experten umstritten. Laut Bundeswirtschaftsministerium ist Preisauftrieb für Produzenten und Konsumenten vor allem auf vorübergehende Sonderentwicklungen zurückzuführen: So sind binnen Jahresfrist die Rohstoffpreise zwar merklich gestiegen. Allerdings stelle ein Großteil der Preisrallye lediglich ein Aufholen zum Vorkrisenniveau dar. Zweitens seien zu Beginn des Jahres Maßnahmen des Klimapakets in Kraft getreten. Zu nennen seien hier insbesondere die Einführung der CO2-Bepreisung für die Bereiche Transport und Gebäudeheizung sowie die Anhebung der Kfz-Steuer für bestimmte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Drittens sei die Inflationsrate vom Dezember 2020 zum Januar 2021 vor allem deshalb von minus 0,3 % auf 1,0 % angestiegen, weil die vorübergehende Senkung der Umsatzsteuersätze gelaufen sei. Viele Zentralbanken beurteilen die Lage ähnlich und heben ihre Leitzinsen nicht an, wie diese Statista-Grafik zeigt. Zentralbanken haben die geldpolitischen Mittel in der Hand, um bei einer Inflation gegenzusteuern: Sie könnten die Geldflut beenden, die Leitzinsen erhöhen und damit Kreditnachfrage und Geldschöpfung verringern.
Beschreibung
Preisveränderung von Konsumgütern und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahresmonat nach Ländern (in %)*
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