FC Bayern Deutschland?

Am Dienstagmittag gab Bundestrainer Joachim Löw in Dortmund den vorläufigen Kader für die anstehende Fußballweltmeisterschaft in Russland bekannt. Neben der ein oder anderen Überraschung, die größte dürfte sicherlich die Nominierung Nils Petersens vom bis zuletzt abstiegsbedrohten SC Freiburg sein, setzt Löw bei der Mission Titelverteidigung vorwiegend auf bewährte Kräfte. So überrascht es wenig, dass der FC Bayern München mit sieben Spielern die größte Fraktion in Löws Auswahl stellt.

Die Dominanz des FC Bayern in der Bundesliga führt seit Jahren dazu, dass auch die Nationalelf von Spielern des Rekordmeisters geprägt ist. Während Fans anderer Vereine gerne murren, dass Bayerns Spieler traditionell bevorzugt werden, sehen viele Experten die Rolle des frisch gekürten deutschen Meisters in Löws Team als wichtigen Erfolgsfaktor. Schließlich können die Spieler somit auch in der Nationalmannschaft auf eingespielte Automatismen zurückgreifen, die sich in der Kürze der WM-Vorbereitung andernfalls kaum einstudieren ließen.

In der Tat scheint diese „Blockbildung“ dem Abschneiden Deutschlands bei vergangenen Weltmeisterschaften zumindest nicht geschadet zu haben. Von den vier Titeln, die die deutsche Mannschaft seit 1954 gewonnen hat, wurden drei mit einem starken Bayern-Block geholt. Darüber hinaus zeigt die folgende Grafik, dass die bayerische Dominanz gar nicht so erdrückend ist, wie es manchmal scheint: Seit 1954 standen nie mehr als sieben Spieler des FC Bayern im deutschen WM-Kader.

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