Atomstrom
Kernenergie in Deutschland
Vor 50 Jahren ging in Grundremmingen das erste kommerzielle Kernkraftwerk (KKW) Deutschlands ans Netz. Der Block A genannte Meiler – später sollten noch zwei weitere Reaktoren am Standort gebaut werden – war ein Siedewasserreaktor mit einer Leistung von 237 Megawatt. Das KKW lieferte nur wenige Jahre Strom. 1977 führte ein schwerer Störfall zur Stilllegung der Anlage.
Von einem Ende der Atomkraft in Deutschland war damals aber noch lange keine Rede. Anfang der 90er Jahre waren fast 30 Prozent des erzeugten Stroms atomaren Ursprungs. Erst die Katastrophe von Fukushima motivierte die Bundesregierung zum Ausstieg aus der Kernenergie. Aktuell tragen die verbliebenen acht Reaktoren noch rund 13 Prozent zur Bruttostromerzeugung bei. Der letzte Reaktor soll spätestens Ende 2022 vom Netz gehen.
Das atomare Erbe wird die Bundesrepublik hingegen noch deutlich länger beschäftigen. Bis Ende 2015 habe deutsche KKW über 15.000 Tonnen abgebrannte Brennelemente produziert. Hinzu kommt jede Menge strahlendes Material, das beim Rückbau der Reaktoren anfallen wird. Dieser Atommüll wird auch in Jahrmillionen noch eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
Andernorts zeigen sich Regierungen und Stromerzeuger von diesen Problematiken wenig beindruckt. Allein in unserer unmittelbaren Nachbarschaft finden sich elf KKW mit 23 betriebsfähigen Reaktoren. Weltweit sind laut Angaben der World Nuclear Association 164 Meiler im Bau und weitere 350 in Planung.
Beschreibung
Die Grafik bildet Daten zur Kernkraftwerken und Kernenergie in Deutschland ab.
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