Verbraucherpreise

Sondereffekte treiben jährliche Inflationsrate nach oben

Die jährliche Inflationsrate ist in Deutschland auf den höchsten Stand seit Herbst 1992 gestiegen. Grund hierfür sind unter anderem statistische Sondereffekte. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt, liegt die jährliche Inflationsrate bei 6 Prozent. Die jährliche Inflation ist die Preisveränderung von Konsumgütern und Dienstleistungen zwischen dem laufenden Monat und dem entsprechenden Vorjahresmonat. Bezieht man das Jahr vor der Pandemie mit ein und berechnet das durchschnittliche jährliche Wachstum des Zeitraums von 2019 bis 2021, so ergibt sich für den November des laufenden Jahres lediglich eine Teuerungsrate von 2,6 Prozent. EZB-Direktoriumsmitglied Professor Isabel Schnabel wies in einem ZDF-Interview daraufhin, dass wir nämlich heute deshalb so hohe Inflationsraten hätten, weil die Preise vor einem Jahr aufgrund von Sondereffekten besonders niedrig gewesen seien. Betrachte man den Vergleich zum Zeitpunkt vor der Pandemie, liege die Teuerungsrate in Deutschland entsprechend niedriger.

Schnabel äußerte außerdem Verständnis dafür, dass sich viele Menschen derzeit Sorgen über die sehr hohen Inflationsraten machen. »Aber man muss eben verstehen, dass das zu tun hat mit dieser sehr außergewöhnlichen wirtschaftlichen Situation der Pandemie: Nach den Lockdowns ist die Wirtschaft erstaunlich schnell wieder angesprungen, die Nachfrage ist angestiegen, und die Unternehmen sind mit der Produktion nicht mehr hinterhergekommen.« Die Folge seien Lieferengpässe und Rohstoffknappheiten. Der kräftige Anstieg der Teuerungsraten dürfte bald beendet sein. »Wir gehen davon aus, dass im November der Höhepunkt der Inflationsentwicklung erreicht ist und dass die Inflation im kommenden Jahr wieder allmählich zurückgehen wird, und zwar in Richtung unseres Inflationsziels von zwei Prozent“, so Schnabel weiter.

Beschreibung

Die Grafik zeigt Inflationsraten in Deutschland.

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