Amazon-Belegschaft nach Wachstumsjahren rückläufig

Rasant steigende Inflation, Währungseffekte, anhaltender Krieg in der Ukraine, erneute Lockdowns in China: Die weltwirtschaftliche Lage ist angespannt. Das schlägt sich auf nahezu alle Wirtschaftsbereiche nieder, auch auf die für ihr Wachstum bekannte Tech-Branche. Nach der Bekanntgabe einer Preiserhöhung seines Prime-Abos und eines Nettoverlusts von 5,9 Milliarden US-Dollar im ersten Halbjahr 2022 hat Amazon im Rahmen seines Quartalsberichts auch Zahlen zu seiner Belegschaftsentwicklung veröffentlicht. Ende Juni 2022 waren rund 1,5 Millionen beim E-Commerce-Giganten beschäftigt – 100.000 weniger als im Vorquartal, was dem ersten Rückgang seit dem ersten Quartal 2021 entspricht.

Trotz der Corona-Lage in den vergangenen beiden Jahren unterschrieben 2020 500.000 Menschen einen Arbeitsvertrag bei Amazon, 2021 waren es noch etwa 350.000. Nicht mit eingerechnet sind diejenigen Mitarbeitenden, die für Subunternehmer:innen oder als saisonale Aushilfskräfte arbeiten – gerade die Behandlung letzterer wird häufig als weiterer Kritikpunkt an Jeff Bezos' Unternehmen angeführt.

Mit seiner Belegschaft von knapp 1,5 Millionen ist der Tech-Riese nur einer von zwei US-Konzernen, die mehr als eine Millionen Angestellte beschäftigen. Die Supermarktkette Walmart liegt derzeit mit 2,3 Million auf dem ersten Platz. Im Vergleich haben deutsche Firmen in dieser Hinsicht das Nachsehen. Volkswagen, der umsatzstärkste Automobilkonzern der Welt und größter international agierender deutscher Arbeitgeber, beschäftigte im Geschäftsjahr 2020/2021 beispielsweise 668.000 Menschen weltweit, und nur die Deutsche Post DHL Group knackte in diesem Zeitraum die 500.000er-Marke mit etwa 574.000 Angestellten.