Vertrauen in deutschen Journalismus
Zwei Drittel verlassen sich auf Lokaljournalismus
Auch wenn Lokaljournalismus aufgrund von Klischees wie der Berichterstattung über Treffen von Hasenzüchter:innenverbände oft belächelt wird, ordnen ihn zwei Drittel der Deutschen als vertrauenswürdig ein. Das ergab eine Umfrage im Rahmen des jährlichen Digital News Report des Reuters Institute an der University of Oxford. Die Angebote von großen privaten Medienhäusern schneiden vergleichsweise schlecht ab, wie unsere Grafik zeigt.
So vertrauen beispielsweise nur 19 Prozent der Befragten dem Axel-Springer-Bouleveradblatt Bild, dessen langjähriger Chefredakteur Julian Reichelt erst kürzlich aufgrund von Sexismus- und Machtmissbrauchsvorwürfen entlassen wurde. Auch RTL Aktuell und dem Nachrichtenportal t-online vertrauen weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer:innen. Die Vertrauenswerte für öffentlich-rechtliche Formaten wie die Tagesschau und die Nachrichtensendung heute bleiben im Vergleich zu vergangenem Jahr stabil: 70 Prozent respektive 68 Prozent der Befragten sprachen den Formaten von ARD und ZDF Glaubwürdigkeit zu.
Verantwortlich für die Analyse und Aufarbeitung der deutschen Ergebnisse aus der in 46 Länden durchgeführten jährlichen Umfrage ist das in Hambug ansässige Hans-Bredow-Institut, das unter anderem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die gemeinsame Forschungsförderung der Länder finanziert wird. Das vorliegende Ergebnis ist nicht als absolute Auflistung der vertrauens- und unvertrauenswürdigsten Medienangebote zu sehen, da den Befragten lediglich dreizehn Marken zur Auswahl gestellt wurden.
Beschreibung
Diese Grafik zeigt das Vertrauen in ausgewählte Nachrichtenangebote in Deutschland.
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