Social Media-Resonanz bei Baerbock am stärksten

Bei keiner Bundestagswahl war der Wahlkampf über die sozialen Netzwerke so wichtig und ausgeprägt wie bei der diesjährigen. Das findet vor allem bei der jüngeren Wählerschaft Anklang. Social Media ist gerade durch die schnellen Verbreitungskanäle ein starkes Instrument um Wähler:innenstimmen für die eigene Partei zu gewinnen. Wie gut die Kanzlerkandidat:innen und ihre Social Media-Teams in den letzten 12 Wochen im Internet performt haben, zeigt die Statista-Grafik auf Basis einer im Tagesspiegel veröffentlichten Analyse von Democracy Reporting International.

Demnach hat das Team um Olaf Scholz mit 517 am meisten Posts seit Anfang Juni abgesetzt. Armin Laschet kommt auf 320 Posts. Am geringsten war die Aktivität bei Annalena Baerbock mit 222 Posts. Die Kandidatin der Grünen bekommt allerdings deutlich mehr Resonanz auf ihren Kanälen - im Durchschnitt wird ein Post von Baerbock 6.555-mal gelikt, 591-mal kommentiert und 235-mal geteilt. Wie die Grafik zeigt, stellt sie besonders bei der digitalen Zustimmung ihre Kontrahenten in den Schatten. Gleichzeitig bedeutet eine hohe Anzahl an Kommentaren auch einen hohen Anteil an Gegenstimmen. Die Inhalte des Grünen-Wahlkampfs polarisieren häufig und führen zu regen Diskussionen in den Kommentarspalten der Netzwerke. Die geringsten Interaktionswerte ruft die Social Media-Aktivität von Olaf Scholz hervor.

Die Ergebnisse der Analyse verdeutlichen, dass vor allem internetaffine junge Menschen zur Kernwählerschaft der Grünen zählen und diese dort auch abgeholt werden. Den Parteien der GroKo wird hingegen vor allem auf Twitter immer wieder vorgeworfen sich nur wenig mit der jungen Bevölkerung auseinanderzusetzen. Ein wenig progressiver Kurs wie der, den die CDU an den Tag legt, wird voraussichtlich junge Wähler:innenstimmen kosten.