Demografie
Urbanisierung der Welt schreitet konstant voran
Derzeit wohnt etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der United Nations Population Division. 1950 traf dies lediglich auf weniger als ein Drittel aller Erdenbürger zu. Prognosen der UN zufolge wird sich dieser Trend der physischen Urbanisierung in den nächsten Jahrzehnten weiter fortsetzen. Im Jahr 2050 sollen dann bereits mehr als zwei Drittel aller Menschen in städtischen Gebieten wohnen. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Trend voranschreitet, soll UN-Angaben zufolge konstant bleiben. Seit Beginn dieses Jahrtausends wächst der Anteil der städtischen Bevölkerung demnach jährlich im Schnitt um 0,4 bis 0,5 Prozentpunkte.
Besonders schnell schreitet die Urbanisierung derzeit in Schwellen- und Entwicklungsländer voran. Wie die Statista-Grafik mit Daten der World Bank außerdem zeigt, liegen mit Uganda, Burundi und Tansania drei afrikanische Länder an der Spitze beim jährlichen Zuwachs der städtischen Bevölkerung. In Deutschland geht die Urbanisierung deutlich langsamer voran: hier beträgt der jährliche Zuwachs lediglich 0,3 Prozent. Der Anteil der städtischen Bevölkerung an der gesamten deutschen Bevölkerung beträgt aktuell rund 78 Prozent.
Der gegenwärtige Verstädterungstrend hat verschiedene Ursachen. Push-Faktoren (z.B. Armut und Arbeitslosigkeit auf dem Land) und Pull-Faktoren (Hoffnung auf ein besseres Leben in der Stadt, Arbeitschancen und bessere medizinische Versorgung) lösen in vielen Gegenden eine regelrechte "Landflucht" aus. Die Metropolen in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern wachsen dadurch so rasch, dass die Stadtentwicklung nicht mehr Schritt halten kann. Dadurch entstehen in städtischen Gebieten riesige Elendsviertel und Slums, Arbeitslosigkeit, eine überlastete Infrastruktur und eine ausufernde Umweltverschmutzung.
Die Zusammenfassung des Urbanisierungstrends in einer einzigen Zahl ist datenmäßig übrigens nicht ganz unproblematisch, denn die Basis der UN-Daten sind die Angaben der jeweiligen nationalen Statistik-Ämter. Und deren Definitionen von "städtischer Bevölkerung" und "städtischer Fläche" schwanken. Am häufigsten arbeiten Stadtdefinitionen mit Mindesteinwohnerzahlen. In Deutschland werden Städte zwischen 2.000 und 5.000 Einwohnern heute als Landstadt, zwischen 5.000 und 20.000 Einwohnern als Kleinstadt, zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern als Mittelstadt und ab 100.000 Einwohnern als Großstadt bezeichnet.
Beschreibung
Die Grafik zeigt den Anteil der Weltbevölkerung, der in städtischen Gebieten lebt.
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