Medien
Werbemarkt: Digital überholt klassisch
Im letzten Jahr wurde in Europa insgesamt erstmals mehr Geld für Werbung in Online-Medien investiert als in klassische Medien wie Zeitungen oder Fernsehen. Das zeigen Daten des Wirtschaftsverbands der Onlinewerbebranche (IAB Europe). So sind die Werbeausgaben für Online-Medien seit 2010 kontinuierlich gestiegen und haben zuletzt die Summe von 64,8 Milliarden Euro erreicht. Die Ausgaben für andere Medien sinken hingegen kontinuierlich und betragen derzeit 63,7 Milliarden Euro. Die Daten beziehen sich auf insgesamt 28 europäische Länder, darunter auch Russland und die Türkei.
Die Zahlen bilden den massiven Umbruch im Werbemarkt ab. Die Menschen schauen immer weniger klassisches Fernsehen oder lesen gedruckte Zeitungen, stattdessen gehen sie übers Smartphone ins Internet und in die sozialen Medien wie Facebook oder Google. Die Facebook-Timeline statt regionaler Tageszeitung, die Netflix-Serie statt ZDF-Liebesfilm. In der Folge schichten die werbetreibenden Unternehmen ihr Geld zu Gunsten von Onlinemedien um.
Die Corona-Krise hat auch den Werbemarkt erfasst. Laut Prognosen von IAB Europe werden die Ausgaben für digitale Werbung dieses Jahr in vielen Ländern Europas sinken, für Deutschland wird hingegen ein leichtes Plus von 1,5 Prozent erwartet. Für die USA liegen die Prognosen bei +3,3 Prozent.
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