Gewalt in Beziehungen trifft überwiegend Frauen

Fast 80 Prozent der Opfer partnerschaftlicher Gewalt in Deutschland sind Frauen. Das zeigen aktuelle Daten des Bundeskriminalamtes (BKA). Besonders häufig werden Frauen demnach Opfer von vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung. Mehr als 75.000 solcher Fälle registrierte das BKA im vergangenen Jahr. Fast 40.000 Frauen wurden von ihrem Partner oder Ex-Partner bedroht, gestalkt oder genötigt. In mehr als 12.000 Fällen wurden Frauen Opfer gefährlicher Körperverletzung von Seiten ihres Partners.

Besonders hoch ist der Anteil weiblicher Opfer von Partnerschaftsgewalt im Bereich Vergewaltigung und sexueller Übergriffe. 98 Prozent der Opfer partnerschaftlicher Sexualdelikte waren im vergangenen Jahr weiblich. Bei Stalking, Bedrohung und Nötigung in der Partnerschaft sind es 88 Prozent. Etwas weniger drastisch ist das Geschlechterverhältnis bei Fällen schwerer Körperverletzung in der Partnerschaft: hier waren "nur" 67 Prozent der Opfer im Jahr 2024 weiblich.

Über alle Delikte hinweg zählt das BKA 171.069 Opfer vollendeter und versuchter Fälle von partnerschaftlicher Gewalt - in rund 95 Prozent der Fälle wurde die Tat wirklich vollzogen. Tatsächlich dürften das Problem aber noch deutlich weitreichender sein, denn die Kriminalstatistik bildet nur das Hellfeld, also die polizeilich gemeldeten Fälle von Partnerschaftsgewalt, ab.

Von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen können sich an das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Informationen zu Frauenhäusern und Beratungsstellen lassen sich zum Beispiel auf der Webseite der Frauenhauskoordinierung recherchieren.