Staatsfinanzen

Deutschland spart dank Niedrigzinsen 368 Mrd. Euro

Staaten benötigen Kapital, um etwa Haushalte und Projekte zu finanzieren. Dieses Kapital leihen sie sich am Finanzmarkt über die Ausgabe von Staatsanleihen. Für dieses geliehene Kapital zahlen sie den Investoren Zinsen, die durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank auf ein Langzeittief gefallen sind. So musste der deutsche Staat vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 Investoren noch 4,23 Prozent Zinsen auf zehnjährige Staatsanleihen zahlen - zehn Jahre später lagen die Zinsen nur noch bei 0,37 Prozent. Der deutsche Staat konnte durch die niedrigen Zinsen also viel Geld sparen. Nach Berechnungen der Bundesbank beläuft sich die kumulierte Zinsersparnis im Zeitraum von 2007 bis 2018 auf die Summe von 368 Milliarden Euro. Wie die Infografik von Statista auf Basis von Daten der Bundesbank (veröffentlicht durch das Handelsblatt) zeigt, hat damit kein EU-Land mehr von den niedrigen Zinsen profitiert als Deutschland. Ebenfalls massiv profitiert haben demnach Frankreich und Italien, gefolgt von Spanien und den Niederlanden.

Die Zinsersparnisse machen die Staaten einerseits handlungsfähig, weil sie damit – wie von der EZB beabsichtigt – u.a. Strukturreformen finanzieren können. Andererseits verleitet es einige Regierungen auch dazu, höhere Schulden aufzunehmen und z. B. vor Wahlen Geschenke an potentielle Wählerschichten zu verteilen. In Griechenland und Italien etwa ist dieses Phänomen gut zu beobachten.

Infografik: Deutschland spart dank Niedrigzinsen 368 Mrd. Euro | Statista

Beschreibung

Die Grafik zeigt die kumulierte Zinsersparnis von Euro-Staaten im Zeitraum von 2007 bis 2018

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