Der türkische Tourismus in der Krise

Mehrere Terroranschläge in Ankara, Istanbul und Diyarbakir sowie ein verhinderter Staatsstreich vor einem Jahr machten 2016 zu einem der schlimmsten Jahre für die türkische Tourismusbranche. Nach einem 10-Jahres-Hoch mit fast 36,8 Millionen ausländischen Besuchern im Jahr 2014, traf die Reiseflaute den türkischen Tourismussektor besonders hart. So fielen die Tourismuszahlen nach dem Putschversuch am 15. Juli letzten Jahres um 70 Prozent und auf das Jahr gerechnet kamen nur rund 25,3 Millionen Besucher ins Land.

Während Touristen und Geschäftsleute aus Europa – allen voran die Deutschen und die Briten – die Türkei weiterhin meiden, sind die Besucherzahlen zwischen Januar und Mai 2017 jedoch wieder gestiegen, um 16,3 Prozent zum Vorjahresvergleich. Verantwortlich dafür ist ein höherer Anteil russischer Besucher: Mit 928.000 Touristen von Jahresbeginn bis Ende Mai hat Russland die Deutschen als Herkunftsland der meisten Türkeiurlauber von Platz eins verdrängt.