Lebensarbeitszeit
Fleißige Schweizer
Die voraussichtliche Lebensarbeitszeit der Schweizer lag 2015 bei durchschnittlich 42,5 Jahren. Dies ist nach Island mit 46,6 Jahren der zweithöchste Wert in Europa. Platz 3 belegte mit 41,2 Jahren Schweden. Die geringste Lebensarbeitszeit dagegen hatten Griechenland (32,3 Jahre), Bulgarien (32,1 Jahre) und Italien (30,7 Jahre). Der EU-Durchschnitt lag bei 35,4 Jahren, den die Schweiz mit mehr als 7 Jahren deutlich übertraf. Die Lebensarbeitszeit bezeichnet die Zahl der Jahre, die eine 15jährige Person während ihres Lebens erwartungsgemäß auf dem Arbeitsmarkt aktiv sein wird – entweder beschäftigt oder arbeitslos.
Die Lebensarbeitszeit der Schweizer Männer (44,7 Jahre) war dabei höher als die der Frauen (40,1 Jahre). Dies trifft – mit Ausnahme von Litauen – auch auf die übrigen europäischen Länder zu: Im Mittel arbeiteten Männer 37,9 Jahre, Frauen 32,8 Jahre.
Zwischen 2005 und 2015 hat sich die Lebensarbeitszeit in der Schweiz insgesamt um 2,4 Jahre verlängert. Bei den Männern beträgt der Zuwachs über diesen Zeitraum 1,6 Jahre, bei den Frauen 3,3 Jahre. Generell ist dieser Trend in Europa festzustellen: Zwar ist die Lebensarbeitszeit in den einzelnen Ländern unterschiedlich stark gestiegen, aber gesunken ist sie in keinem Land. Die Zunahme liegt im EU-Durchschnitt bei 1,9 Jahren und ist vor allem in der Verlängerung der Lebensarbeitszeit der Frauen begründet. Bei ihnen ist die Zunahme mit 2,6 Jahren mehr als doppelt so hoch wie bei den Männern mit 1,2 Jahren.
Bleibt die Frage offen: Wollen die Schweizer so lange Jahre arbeiten oder müssen sie es? Wahrscheinlich ist diese Frage nicht allgemein, sondern nur individuell zu beantworten. Denn so unterschiedlich Karrierewege und Verdienstmöglichkeiten für jeden einzelnen sein dürften, so vielfältig dürften auch die Einstellungen zum Arbeitsleben sein.
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