Steuern

Wie hoch sind Unternehmenssteuern im Ländervergleich?

In Deutschland und Japan müssen Unternehmen relativ hohe Steuern auf ihre Unternehmensgewinne an den Staat abführen. Das zeigen Daten der OECD Corporate Tax Statistics 2025 (PDF-Download). Wie die Infografik von Statista außerdem zeigt, liegt der effektive Steuersatz in beiden Ländern unterhalb des gesetzlichen Steuersatzes: in Deutschland beträgt die Differenz 3,3 Prozentpunkte, in Japan liegt sie bei 1,4 Prozentpunkten. Dies zeigt, dass Investitionen für Unternehmen in Deutschland relativ günstig besteuert sind, wenn man Abschreibungen etc. berücksichtigt. Gleichwohl liegen beide Länder auch beim effektiven Steuersatz weiterhin an der Spitze des Ländervergleichs.

Unter den großen weltweiten Volkswirtschaften ist Deutschland nach den OECD-Daten am oberen Ende der Unternehmenssteuerhöhe angesiedelt. Deutschland ist aber nicht der globale Spitzenreiter: Länder mit nominal höheren Sätzen sind etwa Kolumbien, Brasilien oder Portugal. Besonders niedrig sind Steuern auf Unternehmensgewinne in Irland, wie die Infografik weiterhin zeigt. Dies ist ein zentraler Grund dafür, dass Google, Apple und viele andere Tech-Konzerne Europa-Zentralen in Irland haben.

Der effektive Steuersatz (Effective Average Tax Rate, kurz EATR) wird seitens der OECD für diese Rangliste modelliert. Dabei wird ein hypothetisches Investitionsprojekt zu Grunde gelegt. Auf dieses werden die geltenden Steuerregeln eines Landes inkl. Abschreibungen, Abschlags‑ oder Förderregelungen angewendet. Durch dieses Berechnung ergibt sich, wie stark die effektive Steuerlast auf realwirtschaftliche Gewinne im Verhältnis zur gesetzlichen Steuerrate ausfällt.

In Deutschland gibt es bereits Pläne seitens der Bundesregierung, die Steuern auf Unternehmensgewinne zu senken. Dabei soll Körperschaftsteuersatz ab 2028 in fünf Schritten jährlich um jeweils einen Prozentpunkt von derzeit 15 Prozent auf langfristig 10 Prozent sinken. Zuvor ist für die Jahre 2025–2027 ein „Investitions‑Booster“ mit einer degressiven Abschreibung von 30 Prozent auf Ausrüstungsinvestitionen geplant.

Wie würde sich diese Reform auf die deutsche Wirtschaft auswirken? Wie eine gemeinsame Simulation (PDF-Download) des Ifo Instituts und des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ergeben hat, läge das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten Jahren nach dieser Reform im Schnitt etwa 0,1 Prozent bis 0,3 Prozent über dem Status‑Quo. In der mittleren Frist (ab Jahr 4 bis Jahr 10 nach Einführung) erhöht sich das jährliche BIP‑Niveau laut Modell um etwa 0,6 Prozent bis 0,9 Prozent verglichen mit der Entwicklung ohne Reform. Langfristig beträgt der Zuwachs des BIP dauerhaft etwa 1,2 Prozent bis 1,3 Prozent gegenüber dem Referenzpfad ohne Reform.

Beschreibung

Die Grafik zeigt Steuersätze auf Unternehmensgewinne in ausgewählten Ländern.

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