Gesellschaft

Rund ein Viertel der Männer haben bereits für Sex bezahlt

26,9 % der Männer in Deutschland haben einer wissenschaftlichen Erhebung zufolge in ihrem Leben schon einmal für Sex bezahlt. Das zeigen die Daten der Bevölkerungsstudie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ (GeSiD). Am höchsten ist der Anteil dabei mit rund einem Drittel aller Männer in der Altersgruppe der 46- bis 55-Jährigen. Auch bei den Männern, die im letzten Jahr für Sex bezahlt haben, liegt diese Altersgruppe an der Spitze. Die Ergebnisse der Umfrage wurden dieses Jahr veröffentlicht, die Umfrage fand jedoch bereits in den Jahren 2018 und 2019 statt. Die Ergebnisse sind also nicht durch die Corona-Pandemie verzerrt. Prostitution war in der Corona-Zeit zeitweise verboten und viele Männer dürften aus Sorge vor einer COVID-Infektion seltener Bezahlsex in Anspruch genommen haben als vor Ausbruch der Pandemie.

Deutschland gilt den Autoren der Studie zufolge als recht liberales europäisches Land, in dem sowohl das Bezahlen für Sex als auch das Anbieten sexueller Dienstleistungen erlaubt und sogar Bordelle legal und reguliert sind. Letzteres sei in Europa selten der Fall. Einen Überblick über den gesetzlichen Status von Prostitution in Europa gibt diese Statista-Grafik.

Auch die moralische Verurteilung von Männern, die für Sex bezahlen, falle in Deutschland geringer aus als in Nachbarländern. Unklar sei jedoch bislang gewesen, wie viele Männer in Deutschland für Sex bezahlen und welche soziodemografischen und verhaltensbezogenen Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Männer, die für Sex bezahlen, hatten im Durchschnitt 19,9 Sexualpartnerinnen und -partner im Leben, darunter 7,3 bezahlte Partnerinnen und Partner. Diese Männer beschrieben in den Interviews ihren bezahlten Sex überwiegend als Vaginalverkehr in inländischen Bordellen. Bei den soziodemografischen Merkmalen unterschieden sich die Männer hinsichtlich Alter, Migrationshintergrund und Sexualaufklärung von den nicht für Sex bezahlenden Männern. Im Vergleich zeigen die Antworten der für Sex bezahlenden Männer eine statistisch signifikant höhere HIV-/STI-Risikobereitschaft, auch bedingt durch mehrere Sexualpartner im Vorjahr. STI steht dabei für den englischen Begriff Sexually Transmitted Infections, also sexuell übertragbare Krankheiten.

Ausgewertet wurden Daten von 2.336 Männern im Alter von 18–75 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland, die 2018–2019 im Rahmen der Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ (GeSiD) persönlich befragt wurden („face to face“-Interview). Die Studie basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Zufallsstichprobe.

Beschreibung

Die Grafik zeigt den Anteil der Männer in Deutschland, die bereits für Sex bezahlt haben.

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