Deutschland, deine Direktbanken

Obwohl die Nutzung von Direktbanken erst seit den 00er Jahren als massentaugliche Alternative zu klassischen Filialbanken wahrgenommen wird, wird die erste Bank ohne physischen Kundenkontakt schon 1965 in Frankfurt gegründet. Die Bank für Spareinlagen und Vermögensbildung kommuniziert per Brief – und ist in umgewandelter Form auch heute noch als ING-DiBa auf dem Markt. Laut unseres Global Consumer Survey ist Deutschlands älteste gleichzeitig auch die beliebteste Direktbank. 31 Prozent der Befragten mit Direktbankkonto haben ihr Geld bei der ING angelegt. Wie unsere Grafik zeigt, setzt sich der Rest der Top 8 aus alten und neuen Angeboten zusammen.

Acht Prozent der Befragten nutzten beispielsweise ein Konto der N26, die unter dem Begriff Neobank firmiert. Der größte Unterschied zu klassischen Direktbanken ist der Weg der Kontaktaufnahme und Nutzung der Dienste. Neobanken operieren ausschließlich online und ohne Filialnetz, während manche Direktbanken an bestehende klassische Kreditinstitute angeschlossen sind und mit ihren Kund:innen per Brief, Telefon oder Mail kommunizieren. Eine andere Facette des Bankings spiegelt sich in der Nutzung von Diensten wie den Volkswagen Financial Services wider. Elf Prozent der Umfrageteilnehmer:innen besaßen ein Konto beim Finanzierungsarm der Volkswagen Group. Dass Autohersteller Bankdienstleistungen anbieten, ist nicht unüblich und mit ein Grund für die häufig relativ hohen Nettoschulden der jeweiligen Unternehmen.

Laut der Deutschen Bundesbank gab es Ende 2021 1.519 Banken in Deutschland. Der Großteil davon waren Kreditgenossenschaften, gefolgt von Sparkassen und Regional- und Wertpapierhandelsbanken. Eine gesonderte Ausweisung von Direkt- und Neobanken findet seitens der Deutschen Bundesbank nicht statt.