TUI auf der Reise in Richtung schwarze Zahlen

Nach dem Corona-Jahr 2020 schreibt die TUI Group zwar immer noch rote Zahlen, befindet sich aber laut den Ergebnissen des aktuellen Geschäftsjahres wieder im Aufwind. Zwischen dem 1. Oktober 2020 und 30. September 2021 konnte sich der Tourismusriese in nahezu allen Segmenten verbessern, obwohl eine Rückkehr zu den Zahlen vor der Corona-Pandemie noch dauern dürfte. Lediglich in einer Region fuhren die Reiseveranstaltungen, also die über TUI-eigene Reisebüros und -dienste in den entsprechenden Ländern gebuchten Reisen, weniger Gewinne als im vergangenen Geschäftsjahr ein, wie unsere Grafik zeigt.

Erzielte die Firma im Segment der Reiseveranstaltungen in der Region Nord, unter die bei TUI unter anderem Dänemark, Finnland, Großbritannien fallen, im Jahr 2020 noch einen Verlust von 960 Millionen Euro, waren es 2021 965 Millionen Euro. Der erneute Rückgang in der Nord-Region dürfte nicht nur mit der Corona-Lage weltweit, sondern vor allem mit den entsprechenden Lockdowns und Reisebeschränkungen in den jeweiligen Ländern zusammenhängen, die gerade das Vereinigte Königreich besonders hart getroffen hatten. Deutlichen Aufwind hingegen gab es im Geschäftsjahr 2021 in den Segmenten Hotels & Resorts sowie Reiseveranstaltungen in der Region Zentral zu verzeichnen, die Länder wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen und Slowenien beinhaltet.

Bis 2019 verzeichnete die Tourismusbranche weltweit etwa 1,5 Milliarden Reiseankünfte, wovon knapp die Hälfte auf die Ankünfte internationaler Tourist:innen in Europa entfielen. Im selben Jahr generierten Urlaubsreisen, Übernachtungen und andere touristische Aktivitäten einen Umsatz von 1,5 Billionen US-Dollar. Prognosen der Weltorganisation für Tourismus zufolge fiel die Anzahl der Reiseankünfte in den Jahren 2020 und im Jahr 2021 zwischen Januar und September um knapp drei Viertel im Vergleich zu 2019.