FleischverarbeiterInnen
Ausländeranteil in der Fleischindutrie hat sich verdreifacht
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Rumänen und Bulgaren für den Corona-Ausbruch bei Tönnies verantwortlich gemacht. Indes ist völlig unklar, wie Sars-CoV-2 den Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück erreicht hat. Klar ist dagegen, dass es für die Fleischversorgung der Deutschen ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland eng werden würden.
Wie die Antwort auf eine Kleine Anfrage von Jan Korte (Linke) aus dem vergangenen Jahr zeigt, hat sich der Ausländeranteil in der Fleischindustrie seit 2008 verdreifacht - in der Regel handelt es sich dabei um OsteuropäerInnen. Durch Fachkräftemangel allein ist das nicht zu erklären, sondern mindestens teilweise durch den, wie es in der Anfrage heißt „gnadenlosen Konkurrenzkampf“ innerhalb der Branche. Die Löhne von Arbeitskräften aus Rumänien und Bulgarien liegen Medienberichten zufolge deutlich unter denen ihrer deutschen Kollegen.
Zudem sind sie oft mit Werkverträgen über Subunternehmer beschäftigt, die über verschachtelte Vertragskonstellationen mit Briefkastenfirmen im Ausland laufen. Laut Experten herrschen in diesen Subunternehmen ausbeuterische bis mafiöse Strukturen. Aber nicht nur bei der Entlohnung sondern auch bei der Unterbringung wird gespart. Oft leben die osteuropäischen Beschäftigten in schäbigen Wohnungen auf engem Raum zusammen - Bedingungen unter denen 1,5 Meter Mindestabstand schwer einzuhalten sind.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die Anzahl der Beschäftigten im Wirtschaftszweig Schlachten und Fleischverarbeitung in Deutschland
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