Wie entwickelt sich die Arbeitslosigkeit in Deutschland?

Die Arbeitslosenquote in Deutschland liegt im August 2025 bei 6,4 Prozent – das entspricht laut Bundesagentur für Arbeit über drei Millionen registrierten Arbeitslosen. Damit bleibt die Quote seit Jahresbeginn konstant über der 6-Prozent-Marke. Im historischen Vergleich ist das Niveau dennoch niedriger als 2014, als die Quote bei über sieben Prozent lag.

Einen besonders steilen Anstieg der Arbeitslosigkeit erfuhr Deutschland während der Corona-Pandemie: Im Sommer 2020 stieg sie auf bis zu 6,4 Prozent und lag damit mehr als einen Prozentpunkt über dem Vorjahreswert. In den Folgejahren stabilisierte sich die Quote wieder. Seit 2023 ist jedoch ein erneuter Anstieg zu beobachten – von 5,7 Prozent im Januar 2023 auf 6,4 Prozent im August 2025.

Gründe für die aktuelle Entwicklung sind unter anderem die konjunkturelle Abkühlung, strukturelle Veränderungen in der Industrie und die schleppende Integration von Langzeitarbeitslosen. Auch die Digitalisierung und der Fachkräftemangel führen zu einem widersprüchlichen Bild: offene Stellen auf der einen Seite, steigende Arbeitslosenzahlen auf der anderen.

Die anhaltend hohe Zahl an Arbeitslosen belastet den deutschen Sozialstaat. Die Finanzierung von Bürgergeld, Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsförderung wird zunehmend zur Herausforderung – insbesondere angesichts steigender Ausgaben in anderen Bereichen wie Gesundheit und Rente. Die Debatte um Reformen und Einsparungen dürfte sich daher in den kommenden Monaten weiter zuspitzen.