Fußball-WM
WM 2006 war kein Konjunktursommermärchen
Die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland ist vielen als das “Sommermärchen” im Gedächtnis geblieben. Ein Fußballfest der guten Laune unter dem Motto “Die Welt zu Gast bei Freunden”. Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Öffentlichkeit an die kommende Heim-Europameisterschaft. Auch wirtschaftlich sollen der Influx an Tourist:innen und die Großveranstaltungen die Geschäfte ankurbeln.
Laut Institut der deutschen Wirtschaft in Köln wird die psychologische Wirkung eines internationalen Fußballturniers auf die Ökonomie jedoch überschätzt. Wie die Statista-Grafik am Beispiel der WM 2006 zeigt, ist das deutsche Bruttoinlandsprodukte im Zeitraum des Turniers und danach nur leicht gestiegen. Allerdings verzeichnet das BIP in den Sommermonaten in der Regel ein Wachstum, weshalb der Anstieg 2006 nicht auf die WM zurückführbar ist.
Dem IW zufolge gibt es auch keinen signifikanten Anstieg der Konsumausgaben, sondern eher eine Verschiebung. Zwar nehmen viele Verbraucher die EM zum Anlass, um sich einen neuen Fernseher zu kaufen, zum Public Viewing einzuladen oder beim Mitfiebern ein Bier mehr zu trinken. Doch dafür wird beispielsweise an Restaurant- und Kinobesuchen gespart. Auch der Tourismus wird wenn überhaupt in den Gastgeberstädten einen Effekt haben. An vielen Stellen verdrängen die Fußball-Tourist:innen nur herkömmliche Besucher:innen, da Hotelzimmer eben nur an eine:n Urlauber:in vergeben werden können. Zudem fließen die Einnahmen aus dem Verkauf von TV-Rechten zum Fußballverband UEFA in der Schweiz.
Beschreibung
Die Grafik zeigt das Bruttoinlandsprodukt und private Konsumausgaben in Deutschland 2005 bis 2007.
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