Ausbildungsmarkt
Halb so viele Handwerks-Lehrlinge wie 1985
Dem deutschen Handwerk fehlt es zunehmend an Lehrlingen. Die Statista-Grafik veranschaulicht eindrücklich, wie groß das Problem ist: Seit 1985 ist der Lehrlingsbestand im Handwerk um 49,3 Prozent zurückgegangen – von rund 690.000 auf knapp 350.000. Besonders stark war der Rückgang zuletzt bei den Glas-, Papier- und keramischen Gewerben, in kaufmännischen Ausbildungsberufen und in der Gesundheits- und Körperpflege bzw. im chemischen und Reinigungsgewerbe. Hier gab es im Jahr 2022 gegenüber dem Jahr 2020 die stärksten Rückgänge im Bestand an Lehrlingen.
Die Lehrlingsnot ist dabei in Ostdeutschland größer als in Westdeutschland. So kommen rechnerisch in Brandenburg etwa nur 19,9 Lehrlinge auf 100 Handwerksbetriebe – in Bremen sind es dagegen 50,7 Lehrlinge.
Um den Mangel an Lehrlingen im Handwerk in Deutschland zu beheben, sind Handwerkspräsident Jörg Dittrich zufolge somit umfassende Maßnahmen erforderlich, die von der Förderung inländischer Fachkräfte bis hin zur Reform der Sozialversicherung reichen. Zu viele junge Menschen brächen zudem die Schule ohne Abschluss ab und an Gymnasien sei es "immer noch so, dass die Schülerinnen und Schüler vor allem eine Studienberatung erhalten und die Perspektiven beruflicher Bildung gar nicht vorkommen", kritisierte der ZDH-Präsident.
Trotz des Lehrlingsproblems ist das Handwerk, nach dem Bereich Industrie und Handel, nach wie vor der zweitgrößte Bereich nach Anzahl der Auszubildenden in Deutschland. Das mit Abstand ausbildungsstärkste Gewerbe im Handwerk ist das Elektro- und Metallgewerbe mit rund 184.700 Auszubildenden. Im Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe sind hingegen lediglich knapp ein Prozent der Auszubildenden innerhalb des Handwerks tätig.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse im Handwerk in Deutschland.
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