Nachrichten
Wie häufig konsumieren die Deutschen Online-Nachrichten?
Während sich die Nutzung von gängigen Online-Diensten wie Social Media oder Suchmaschinen in Deutschland auf hohem Niveau befindet, geht der Nachrichtenkonsum hierzulande zurück. Daten unserer Statista Consumer Insights zufolge haben beispielsweise 36 Prozent der Teilnehmer:innen zum Zeitpunkt der Befragung innerhalb der vergangenen vier Wochen News-Portale oder Nachrichten-Apps genutzt. In der Befragungsperiode im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei 43 Prozent. Wie unsere Grafik zeigt, haben auch alternative Medienprodukte an Beliebtheit eingebüßt, wenn auch nicht ganz so drastisch.
So haben 2023 30 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen Newsletter konsumiert, ein Rückgang von drei Prozent gegenüber 2021. Im Nachrichtenkontext waren Newsletter in der Vergangenheit vor allem ein Vehikel für klassische Zeitungen und Online-Portale, um bestimmte Informationen zu bündeln und im Zusammenhang zu präsentieren. Mittlerweile gilt diese Medienform als Alternative zu klassischen Nachrichtenportalen, der wohl bekannteste Anbieter ist Substack. Seit der Übernahme von Twitter durch Tesla-CEO Elon Musk starteten vermehrt individuelle Journalist:innen, die vor allem in den USA auf die Reichweite sozialer Medien setzen, eigene Mail-Publikationen.
Die generelle Rückläufigkeit des Nachrichtenkonsums belegen auch Erhebungen des Reuters Institute for the Study of Journalism an der Universität Oxford. In seinem diesjährigen Digital News Report zeigen die beteiligten Forscher:innen beispielsweise auf, dass das Interesse an Nachrichten seit Jahren schrumpft. In Deutschland ist die Zahl der an Nachrichten interessierten Befragten beispielweise von 74 Prozent in 2015 auf 52 Prozent in 2023 gesunken, neun Prozent der Deutschen konsumieren laut der Ergebnisse der Studie gar keine Nachrichten, weder online noch im Fernsehen, Radio oder über Printpublikationen.
Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Die Studienautor:innen führen als eine Begründung an, dass die Abnahme des Interesses an Nachrichten oft in den Ländern am größten sei, "die durch ein hohes Maß an politischer Polarität gekennzeichnet sind". Diese politische Polarität habe hierzulande in den vergangenen Jahren zugenommen.
Auch die Vermeidung von Nachrichten aufgrund ihrer Negativität, einer allgemeinen Sättigung in Bezug auf das Thema oder der negativen Debattenkultur auf Social Media und in den Kommentarspalten von Online-Portalen können zum Rückgang des Nachrichtenkonsums führen. 52 Prozent der Deutschen geben beispielsweise bei der aktuellen Befragung an, Nachrichtenmeldungen über den Krieg in der Ukraine zu vermeiden. Laut des letztjährigen Reports würden 29 Prozent der befragten Deutschen manchmal oder oft Nachrichten im Allgemeinen aus dem Weg gehen.
Beschreibung
Diese Grafik zeigt den Anteil der Befragten, die in den vergangenen vier Wochen folgende Online-Publikationen genutzt haben.
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