Klimawandel

Wasser - die größte Naturgefahr des 21. Jahrhunderts?

Die Auswirkungen des Klimawandels sind mittlerweile nicht mehr nur in besonders anfälligen Regionen wie Wüstengebieten auf dem afrikanischen Kontinent, Südostasien oder den karibischen Inseln zu sehen, auch in Europa machen Extremtemperaturen, Überschwemmungen und Stürme seit Jahren vermehrt Schlagzeilen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte beispielsweise am 13. Juni angesichts eines weiteren prognostizierten unnatürlich heißen Sommers die Ausarbeitung eines Hitzeschutzplans für Deutschland an, während zwischen dem 28. Mai und 11. Juni deutsche Wälder bereits auf über 500 Hektar brannten. Eine Häufung der Meldung entsprechender Naturereignisse ist laut Daten der internationalen Katastrophendatenbank EM-DAT in ganz Europa zu beobachten.

Wie unsere Grafik zeigt, wurden zwischen 2001 und 2020 in Europa knapp unter 900 Ereignisse aus den Kategorien Dürren, Fluten, Extremtemperaturen und Stürmen gemeldet, nahezu doppelt so viel wie im vorherigen Vergleichszeitraum. Den größten Teil der katalogisierten Naturkatastrophen machen Fluten und Überschwemmungen (624) sowie Stürme (519) aus, extrem hohe oder niedrige Temperaturen (273) belegen den dritten Platz, während die Anzahl der Dürreereignisse mit 48 vergleichsweise niedrig liegt. Auffällig ist, dass die Anzahl der katalogisierten Stürme pro Dekade seit den 1980er Jahren nicht merklich zugenommen hat, die der Fluten, Überschwemmungen und Extremtemperaturen allerdings umso deutlicher.

Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sorgt der Klimawandel durch die Erderwärmung nicht zwangsweise nur zu einer Steigerung der Oberflächen- und Wassertemperatur. Vielmehr begünstigt er Extremwetterereignisse, zu denen auch ungewöhnlich niedrige Temperaturen oder durch vermehrte Verdunstung hervorgerufene, starke Regenfälle und Überschwemmungen gehören. Die weitere Eingrenzung dieser Phänomene läuft indes schleppend. Im Klimaabkommen von Paris von 2015 legten 195 Staaten und die Europäische Union vertraglich bindend fest, die globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten und mindestens sichtliche Anstrengungen zu unternehmen, das 1,5-Grad-Ziel zu halten. Schon 2021 lag Deutschland im Mittel 1,6 Grad über der Durchschnittstemperatur des vorindustriellen Niveaus von 1881, weltweit waren es zu diesem Zeitpunkt 1,1 Grad.

Transparenzhinweis: Nach einem Hinweis unserer Leser:innen haben wir den Zeitraum vor 1981 ausgeschlossen, die Ereignisse statt kumuliert für jedes Jahrzehnt gesonders visualisiert und auch den Text entsprechend aktualisiert. Sollten Sie noch die alte Version sehen, löschen Sie bitte Ihren Browser-Cache.

Beschreibung

Diese Grafik zeigt die gemeldete Anzahl von Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen wie Dürren, Überschwemmungen und Extremtemperaturen in Europa.

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