Persönliche Sympathie spielt bei Tech-Nutzung geringe Rolle

Schon vor seiner Übernahme von Twitter war Tesla-CEO Elon Musk durch seine von einigen Expert:innen als Marktbeeinflussung eingeschätzte, filterlose Kommunikation bekannt, was ihm nicht nur Sympathien eingebracht hat. Dennoch sind für die meisten Deutschen Aspekte wie persönliche Wertschätzung für oder die Ablehnung des Verhaltens von Aushängeschildern großer Tech-Marken und Social-Media-Plattformen für die Nutzung kaum relevant. Wie unsere Grafik auf Basis einer gemeinsamen Umfrage von Statista und YouGov zeigt, sind andere Gesichtspunkte weitaus bedeutsamer.

So gaben beispielsweise jeweils knapp die Hälfte der Befragten an, Dienste und Produkte von Amazon, Google und Microsoft zu nutzen, weil sie die entsprechenden Dienstleistungen für sinnvoll erachten. Bei Facebook betrug dieser Anteil noch 33 Prozent, Apple-Produkte wurden von weniger als einem Viertel der Umfrageteilnehmer:innen aufgrund ihrer Leistung genutzt. Twitter ist hingegen für 56 Prozent der Befragten irrelevant, was der deutlichen Schere in Bezug auf die Wahrnehmung durch die Berichterstattung über die Plattform und deren tatsächliche Nutzung in Deutschland Ausdruck verleiht.

Die Google-Mutter Alphabet, Apple, Amazon, Meta und Microsoft werden in der Regel unter dem Akronym GAMAM zusammengefasst und gelten mit einem Gesamtumsatz von rund 1,4 Billionen US-Dollar im Fiskaljahr 2021 als die bedeutendsten Tech-Unternehmen weltweit. Laut Daten von Companies Market Cap sind die einzigen nicht-westlichen Firmen, die hinsichtlich der Jahresumsätze an die GAMAM-Gruppenmitglieder heranreichen, der südkoreanische Elektronik-Spezialist Samsung mit 241 Milliarden US-Dollar Umsatz in den vergangen vier Quartalen sowie die Amazon-Konkurrenten Jingdong Mall und Alibaba, die im selben Betrachtungszeitraum 155 respektive 124 Milliarden US-Dollar umsetzen konnten. Alle drei übertreffen Microsoft und Meta, an Apple, Amazon und Alphabet reichen sie allerdings nicht heran.