Terre des Femmes-Studie
Weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland
Die Zahl der Frauen, die hierzulande von Genitalverstümmelung betroffen sind, steigt – das zeigen Daten des Menschenrechtsvereins Terre des Femmes anlässlich des Weltmädchentags am 11. Oktober. Die Organisation schätzt die Zahl der betroffenen Frauen hierzulande auf rund 70.200, weitere 17.600 Mädchen sind gefährdet, beschnitten zu werden.
Am höchsten ist die Zahl in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern, wie die Grafik von Statista zeigt. Terre des Femmes betont, dass es sich um Hochrechnungen und Dunkelziffern handelt – die eigentliche Zahl dürfte noch höher liegen. Der Grund für die steigende Zahl der Betroffenen hierzulande liegt in der verstärkten Migration aus Ländern, in denen Genitalverstümmelung üblich ist.
Wie viele Frauen und Mädchen betroffen sind, wird anhand von Unicef-Zahlen ermittelt, die für das Herkunftsland gelten: Das sind in Somalia zum Beispiel 98 Prozent der weiblichen Bevölkerung, in Guinea 97 Prozent. Dieser Anteil wird auf die Zahl der in Deutschland lebenden Frauen und Mädchen gerechnet unter Einbezug der Zeit, die die Betroffene bereits in Deutschland sind (z.B. erste oder zweite Generation).
Bei der Genitalverstümmelung von Frauen gibt es drei Methoden, die je nach ethnischem Hintergrund und Land variieren: Bei der ersten wird die Klitoris entfernt, bei der zweiten zusätzlich die inneren Schamlippen gekürzt, bei der dritten wird das komplette äußere Genital abgeschnitten und bis auf ein kleines Loch zugenäht. Für die Betroffenen entstehen mit jeder Variante große psychische und körperliche Belastungen und Infektionsrisiken. Die Beschneidung wird üblicherweise bis zum 15. Lebensjahr durchgeführt.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die geschätzte Anzahl der von Genitalverstümmelung gefährdeten Mädchen/betroffenen Frauen
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