Täterinnen und Täter
Sexueller Kindesmissbrauch in der Familie
Sexueller Kindesmissbrauch findet am häufigsten in Familien statt – das zeigen nicht nur internationale Studien, sondern wird von dem ersten Bilanzbericht der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hierzulande bestätigt.
2016 hat die Kommission ihre Arbeit aufgenommen. Sie untersucht sämtliche Formen von sexuellem Kindesmissbrauch in Deutschland, sei es in Institutionen, Familien oder dem sozialen Umfeld, durch Fremdtäter oder im Rahmen organisierter sexueller Ausbeutung. So sollen Strukturen aufgedeckt werden und den Opfern die Möglichkeit gegeben werden, auch lange verjährtes Unrecht mitzuteilen. Bis zum Redaktionsschluss des ersten Berichts der Kommission hatten sich 1690 Betroffene für vertrauliche Anhörungen gemeldet. Hinzu kommen knapp 300 schriftliche Berichte.
Insgesamt 682 bisher angehörte Fälle (56 Prozent) beziehen sich auf den Kontext Familie, in 524 Fällen konnte die Beziehung von Täter und Opfer identifiziert werden. Wie die Grafik von Statista zeigt, war 225 Mal der Vater der Täter, gefolgt vom Stief- oder Pflegevater, Lebensgefährten oder Freund der Mutter. Aber auch Mütter selbst werden zu Täterinnen: 38 solcher Fälle wurden dokumentiert. Insgesamt machen Frauen 11 Prozent der TäterInnen aus.
Die Arbeit der Kommission wird bis mindestens 2023 weitergeführt: „Es fehlt nach wie vor an Wissen, wie Kinder und Jugendliche ausreichend geschützt werden können und wie Betroffenen besser geholfen werden kann. Dafür möchte die Kommission einen Beitrag leisten“, so Mitglied Prof. Dr. Peer Briken.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die Verteilung von TäterInnen von sexuellem Kindesmissbrauch im Kontext Familie
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