Afghanistan
Sind die Taliban wieder am Drücker?
Das militärische Eingreifen der NATO-Truppen unter Führung der Vereinigten Staaten seit 2001 in Afghanistan hat die Taliban nicht langfristig zurückdrängen können. Wie Recherchen der britischen BBC andeuten, haben die militanten Islamisten über etwa vier Prozent der fast 400 Distrikte des Landes die alleinige Kontrolle, während sie in weitere 66 Prozent offen und aktiv präsent sind. Nur etwa 120 Distrikte sind unter der alleinigen Kontrolle der Zentralregierung in der Hauptstadt Kabul beziehungsweise der offiziellen afghanischen Sicherheitskräfte, die weiterhin unter dem Mandat der NATO-Mission "Resolute Support" beraten und unterstützt werden.
Die Taliban bettreiben in manchen Landesteilen, auch in denjenigen, über die sie nicht die alleinige Kontrolle haben, parallel ihr eigenes Steuer- und Rechtssystem und haben in einigen Provinzen auch Schattengouverneure eingesetzt, um den offiziellen staatlichen Strukturen Konkurrenz zu machen.
Selbst eine hocheffiziente, funktionierende Zentralregierung mit äußerst fähigen Streitkräften hätte in Afghanistan ihre Schwierigkeiten, das in weiten Teilen topografisch aber auch ethnisch zerklüftete Land unter seine alleinige Kontrolle zu bringen. Westliche Idealvorstellungen eines Nationalstaates haben sich in dem Vielvölkerstaat, abseits der Städte nur weinig verfangen. In abgelegenen Landesteilen sind die Menschen gestaffelt erst der Familie, dem Klan und dann dem Stamm loyal.
Beschreibung
Diese Infografik zeigt den Grad der Kontrolle der Taliban über afghanische Distrikte
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