Diversität & Repräsentation in der Filmindustrie
Acht Jahre später: #oscarsstillsowhite?
Michelle Yeoh ist nach ihrem Gewinn des Oscars für ihre Hauptrolle in dem Independent-Film Everything Everywhere All at Once die erste Frau asiatischer Abstammung, die in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. Während über diesen Meilenstein viel berichtet wurde, gab es auch Stimmen, die das Fehlen schwarzer Nominierungen in dieser Kategorie in diesem Jahr kritisierten. Das zeigt, dass die Diskussion über Repräsentation bei der Oscarverleihung acht Jahre nach dem Hashtag #oscarssowhite immer noch nicht abgeschlossen ist.
Betrachtet man die Nominierungen in den fünf großen Oscar-Kategorien seit der #oscarssowhite-Kontroverse, ist Beste Hauptdarstellerin die Kategorie, in der am wenigsten Schwarze, Asiat:innen und Lateinamerikaner:innen (oder solche mit einem entsprechenden familiären Hintergrund) nominiert wurden - nur sieben von 40. Die Kategorie Bester Hauptdarsteller liegt mit acht von 40 Nominierungen nicht weit dahinter. Dazu gehört auch die letztjährige Nominierung und der Sieg von Will Smith für seine Rolle als Vater und Trainer von Serena und Venus Williams im Sportdrama King Richard.
Die "Big Five", die im Allgemeinen als die prestigeträchtigsten Kategorien bei den Oscars gelten, sind in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch (sowohl Adaption als auch Original) etwas vielfältiger. Für Beste Regie gab es im untersuchten Zeitraum 11 Nominierungen, darunter die Nominierungen und Gewinne von Chloé Zhao für Nomadland, Bong Joon-ho für Parasite, Alfonso Cuarón für Roma und Guillermo del Toro für The Shape of Water zwischen 2017 und 2020. In diesem gewann das Regisseursduo von Everything Everywhere All at Once, Daniel Scheinert und Daniel Kwan, in der Kategorie und trug damit mit asiatisch-amerikanischer Beteiligung einen weiteren Sieg davon.
Die Tatsache, dass der Anteil an Oscar-Nominierten nicht die Demografie der Vereinigten Staaten widerspiegelt und den Minderheitenstatus nicht-weißer Stimmen in der Filmindustrie unterstreicht, führte 2015 zur #oscarssowhite-Bewegung. Diese gewann 2016 noch an Zugkraft, nachdem die Academy angeblich nicht auf die von den Befürworter:innen dieser Bewegung geäußerten Bedenken einging. Die mangelnde Widerspiegelung der echten gesellschaftlichen Zusammensetzung in den Oscar-Nominierungen wird auch von der Forschung gestützt. Einer Studie der University of California zufolge gehörten im Jahr 2020 26 Prozent der Filmautor:inen und 25 Prozent der Filmregisseur:innen einer Minderheit an, während die Gruppe der Menschen mit hispanischem, lateinamerikanischem, schwarzem oder afroamerikanischem Hintergrund im selben Jahr 31 Prozent der US-Bevölkerung ausmachte.
Eine Gruppe, die hier besonders selten vertreten ist, sind Filmschaffende mit einem eindeutig arabischen Hintergrund. Im Jahr 2021 wurden zum Beispiel nur zwei Filme arabischer Filmemacher:innen nominiert: Der Mann, der seine Haut verkaufte des tunesischen Regisseurs Kaouther Ben Hania und The Present der palästinensischen Filmemacherin Farah Nabulsi. Im Jahr 2018 gewann der ägyptisch-amerikanische Schauspieler Rami Malek den Preis als bester Schauspieler für seine Rolle als Freddie Mercury in Bohemian Rhapsody.
Beschreibung
Diese Grafik zeigt die "Big Five"-Oscar-Nominierungen mit Beteiligung von Menschen folgender Gruppen zwischen 2016 und 2023.
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